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Die Kryptowelt war kürzlich in Aufruhr, als der Vermögensverwalter VanEck einen ETF-Antrag für Solana (SOL) einreichte. Diese Nachricht führte zu einem spektakulären Anstieg des Solana-Kurses um mehr als 8 Prozent. Da nun auch der Ethereum Spot ETF kurz vor dem Start steht, stellt sich die Frage, welche weiteren Kryptos wir in Zukunft mit einem ETF erwarten können. Obwohl die Aussicht auf mehr Krypto-ETFs aufregend klingt, sieht die Realität weniger rosig aus.
Exchange Traded Funds, kurz ETFs, sind beliebte Anlageinstrumente, da sie es Anlegern ermöglichen, in einen Vermögenswert zu investieren, ohne diesen einzeln kaufen zu müssen. Ein Krypto-ETF würde ähnliche Vorteile bieten, aber die Umwandlung jeder Kryptowährung in einen börsennotierten Fonds ist eine komplexe Angelegenheit, die von mehreren Faktoren abhängt.
Volatilität und Stabilität sind die größten Herausforderungen für zukünftige Krypto-ETFs
Einer der Hauptgründe, warum nicht jede Kryptowährung zu einem ETF werden kann, ist die inhärent hohe Volatilität von Krypto. Der Markt für digitale Währungen ist bekannt für seine Schwankungen, bei denen die Preise innerhalb weniger Stunden (oder oft sogar Minuten) dramatisch steigen oder fallen können.
Diese Volatilität erschwert es ETF-Verwaltern, Anlegern einen stabilen und verlässlichen Wert zu bieten. Während einige Währungen, wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH), sich in der Finanzwelt bewährt haben, bleiben die meisten Altcoins sehr spekulativ und unvorhersehbar.
Außerdem haben nicht alle Kryptowährungen eine stabile Basis. Viele Münzen und Token werden im Rahmen kurzlebiger Projekte oder von Einzelpersonen ohne langfristige Vision oder nachhaltige Technologie geschaffen. Dies führt zu einer großen Anzahl von Meme-Münzen oder Münzen, die schnell an Popularität gewinnen, aber ebenso schnell wieder verschwinden. Die zugrundeliegende Technologie und das Team hinter einer Münze sind entscheidend für ihre langfristige Lebensfähigkeit. Leider scheitern viele Kryptoprojekte an diesem Punkt.
Das spiegelt sich in den Statistiken der Krypto-Preise wider. Denn von 2017 bis 2021 haben nur drei Kryptowährungen ihren bisherigen Höchstkurs übertroffen. Dabei handelt es sich ausschließlich um die Allzeithochs von Bitcoin, Ethereum und Cardano (ADA). Damit lassen sie tausende andere Kryptowährungen hinter sich.
Regulierungsbehörden sind nicht immer begeistert
Die Regulierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die meisten Aufsichtsbehörden weltweit sind aufgrund der oben genannten Risiken vorsichtig bei der Zulassung von Krypto-ETFs. Sie wollen Anleger vor potenziellen Verlusten und betrügerischen Aktivitäten schützen. Dies bedeutet, dass nur die robustesten und etabliertesten Kryptowährungen, die die strengen regulatorischen Anforderungen erfüllen können, für eine ETF-Struktur in Frage kommen.
Darüber hinaus stellt die Liquidität vieler Kryptowährungen ein Hindernis dar. Für einen ETF ist es entscheidend, dass die zugrunde liegenden Vermögenswerte leicht gehandelt werden können, ohne den Marktpreis wesentlich zu beeinflussen. Viele kleinere oder neuere Währungen haben kein ausreichendes Handelsvolumen, um dies zu gewährleisten. Damit sind sie per Definition für einen ETF ungeeignet.
Kurzum: Auch wenn der Traum von einem ETF für viele Kryptowährungen verlockend ist, müssen wir realistisch bleiben. Der Weg zu einer breiten Anerkennung und Regulierung von ETFs in der Kryptowelt ist lang und steinig.
Nur diejenigen Währungen, die Stabilität, robuste Technologie und regulatorische Compliance nachweisen können, werden letztlich für einen ETF in Frage kommen. Und selbst dann ist es fraglich, ob Regulatoren und Aufsichtsbehörden grünes Licht geben. Vorerst bleibt die Welt der Krypto-ETFs ein exklusiver Club, in dem nur die stärksten und vertrauenswürdigsten Akteure einen Platz finden.