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Der Bitcoin-Kurs stand mehrere Wochen lang unter Druck, nachdem er am 14. März ein Allzeithoch von 73.800 Dollar erreicht hatte. Die Inflationszahlen in den USA fielen in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 höher aus als erwartet, was dazu führte, dass die amerikanische Zentralbank (Federal Reserve) ihre Zinssenkungen verschieben musste.
Nun zeigen die Kurse eine überraschende Entwicklung, nachdem ein schwacher amerikanischer Arbeitsmarktbericht neue Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen weckte.
Amerikanischer Arbeitsmarkt gibt Bitcoinern Hoffnung
Am Mittwoch traf sich die Federal Reserve für eine neue Zinsentscheidung. In der anschließenden Pressekonferenz des Vorsitzenden Jerome Powell versicherte er dem Markt, dass die hohen Inflationszahlen nicht bedeuten, dass seine Zentralbank darüber nachdachte, die Zinsen erneut zu erhöhen.
Powell und sein Team von Zentralbankern sind der Meinung, dass der Zinssatz derzeit hoch genug ist, um die Inflation auf die gewünschten 2,0 Prozent zu senken. Er wies zudem darauf hin, dass ein schwacher Arbeitsmarkt die Federal Reserve dazu veranlassen könnte, die Zinsen schneller zu senken.
Heute kam es dann zu dieser Schwächung des Arbeitsmarktes. Im April wurden 175.000 Arbeitsplätze geschaffen, während 328.000 erwartet wurden. Die Arbeitslosigkeit stieg auch auf 3,9 Prozent, während eine Quote von 3,8 Prozent erwartet wurde.
In der Folge stieg der Bitcoin-Kurs an (oberes Diagramm), während die Zinserwartungen deutlich nachgaben (unteres Diagramm). Das untere Diagramm zeigt die Erwartungen an den amerikanischen Zins aus der Future-Märkte.
Hier spekulieren Händler auf den Zinssatz, den die amerikanische Zentralbank Ende 2024 anwendet. Nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr fiel der Jahresendzins ab.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Im Prinzip sind das gute Nachrichten für Bitcoin, wie man auch an der Kursreaktion sehen kann. Beachten Sie jedoch, dass der Markt in seiner ersten Reaktion oft übertreibt.
Das sieht man auch gut an den Zinserwartungen, die sofort in den Keller gingen und kurz darauf wieder zu erholen begannen. In diesem Sinne ist auch der Markt ein emotionales Biest.
Dennoch bleibt dieses Ergebnis gut für den Markt, da ein schwächerer Arbeitsmarkt den Inflationsdruck etwas mindert und die Chancen auf Zinssenkungen erhöht.
Der einzige Nachteil ist, dass dadurch das Schreckensszenario einer Rezession/Stagflation anwächst. Das ist leider eine dunkle Wolke, die irgendwo in der Ferne über dem Markt schwebt.