Gino Presti Gino Presti
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Millionen verdienen mit Memecoins: ein Kinderspiel, oder?

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Kolumnen
Mit Memecoins Millionen verdienen: ein Kinderspiel, oder?

Foto: lavsketch/Shutterstock

Jeder Kryptofan hat schon einmal davon geträumt, mit einer einzigartigen Investition über Nacht reich zu werden. Memecoins scheinen in dieser Hinsicht die naheliegendste Option zu sein, da Münzen wie Pepe (PEPE), Dogwifhat (WIF) und Bonk (BONK) in diesem Jahr bereits Tausende von Investoren im Handumdrehen zu Millionären gemacht haben.

Jeden Tag jedoch drängen Tausende neue Memecoins auf den Markt, und bisher sind nur sechs von ihnen eine Marktkapitalisierung von über 1 Milliarde Dollar. Plötzlich scheint es doch nicht so einfach zu sein, mit Memecoins reich zu werden, oder?

Aufstieg der Memecoins

Wie man es auch dreht und wendet, Memecoins sind ein faszinierendes Phänomen in der Krypto-Welt. In den letzten Jahren haben sich Meme-basierte Altcoins zu einer festen Größe in der Krypto-Nische entwickelt, ob man das nun mag oder nicht.

Alles begann mit Dogecoin (DOGE). Diese 2013 geschaffene Hund-Münze wurde im Bullenmarkt 2021 zu einem ernstzunehmenden Akteur auf dem Kryptomarkt, nachdem sie eine außergewöhnliche Steigerung von zigtausend Prozent erlebte.

Der Aufstieg von Dogecoin ebnete im gleichen Bullenmarkt den Weg für Shiba Inu (SHIB), eine ähnliche Bahn zu beschreiten. Im aktuellen Zyklus haben sich viele andere Kryptowährungen, die als Scherz eingeführt wurden, innerhalb kürzester Zeit zu großen Namen auf dem Markt entwickelt. Alle Memcoins zusammen haben heute eine Marktkapitalisierung von fast 50 Milliarden Dollar, was vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Überlebensbias und FOMO als Köder

Es gibt unzählige Erfolgsgeschichten von Investoren, die aus einer kleinen Investition in einen zufälligen Memecoin in kurzer Zeit ein Millionenvermögen gemacht haben. Diese Geschichten werden oft aufgebauscht und geteilt, wodurch der Eindruck entsteht, dass es relativ einfach ist, mit Memecoins reich zu werden.

Die vielen Anleger, die Geld verloren haben, weil sie in Memecoins investiert haben, werden jedoch selten beleuchtet. Dies wird auch als ‚Survivorship Bias‘ bezeichnet und führt zu einem verzerrten Bild der Realität.

Die Folge ist, dass viele neue Anleger in der Hoffnung auf schnellen Reichtum in Memecoins investieren. Die damit verbundenen enormen Risiken sind ihnen jedoch nicht bewusst.

Dieser „Survival Bias“ geht Hand in Hand mit dem bekannten Gefühl der „Furcht, etwas zu verpassen“ (FOMO), bei dem jede erfolgreiche Investition, von der die Menschen hören, ihre Angst, zurückgelassen zu werden, verstärkt.

Risiken von Memecoins

Wenn du auf der Suche nach dem einen Diamanten bist, der eine ähnliche Rendite wie PEPE, WIF oder BONK erzielen kann, wird die Marktkapitalisierung des Diamanten extrem niedrig sein. Das erhöht zwar das Aufwärtspotenzial, birgt aber auch das Risiko, viel oder sogar alles Geld zu verlieren.

Ich persönlich fühle mich durch die Volatilität, die mit Memecoins verbunden ist, sehr gestresst. Ich bevorzuge Investitionen, an die ich wirklich glaube, so dass ich mich nicht um kurzfristige Kursschwankungen kümmern muss.

Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass die Anzahl der neu geschaffenen Memecoins täglich in die Tausende geht. Solana (SOL) ist wegen seiner extrem niedrigen Kosten eine beliebte Heimat für Memecoins. Das Erstellen deiner eigenen Memecoin ist kinderleicht und kostet nur ein paar Euro. Nicht ohne Grund begrüßte Solana letzten Monat fast eine halbe Million neue Token.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Memecoins keinen intrinsischen Wert haben, was Investitionen in Memecoins riskant macht. Es ist, als würde man im Supermarkt seine Produkte auf das Band legen und hoffen, dass man dafür etwas zurückbekommt. Die Realität ist, dass du in den meisten Fällen mit leeren Händen nach Hause gehen wirst, denn Memecoins basieren oft auf nichts anderem als Spekulation und Hype.

Den nächsten PEPE, WIF oder BONK zu finden, ist angesichts der tausenden Memecoins, die jeden Tag auf den Markt kommen, ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit, aber angesichts des Mangels an Nützlichkeit gleicht es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ich habe einfach nicht die Zeit dafür und investiere meine Stunden lieber in andere Dinge, wie z.B. meine Unternehmen.

Es kann sein, dass man hunderte oder sogar tausende verschiedener Meme durchlaufen muss, bevor man Erfolg hat. Insofern ist das Investieren in Memecoins wie eine Lotterie, nur viel zeitaufwendiger.

Keine Memecoins für mich…

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Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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