Von 500 auf 36 Millionen Altcoins in zehn Jahren
Foto: AlpakaVideo/Shutterstock
In der Vergangenheit hat die Welt der Kryptowährungen mehrmals eine sogenannte Altcoin-Saison erlebt. Durch das explosive Wachstum der Anzahl von Altcoins scheint die Chance auf eine vergleichbar günstige Periode, wie wir sie kennen, kleiner zu werden.
Chance auf große Altcoin-Steigerungen viel geringer
Nahezu alle Kryptonutzer kennen das Phänomen einer Altcoin-Saison: eine Periode, in der Altcoins deutlich besser performen als Bitcoin (BTC). Ein erstes Signal für eine solche Periode beginnt oft mit der Verschiebung großer Kapitalmengen von Bitcoin zu Altcoins.
Diese Bewegung wurde in der Vergangenheit eingeleitet, sobald Kryptohändler glaubten, dass Bitcoin sein Zyklushoch erreicht hatte. Durch den Umstieg auf Altcoins hoffte man, dort noch einen kräftigen Preisanstieg zu realisieren. Durch die großen Kapitalmengen gelang dies auch regelmäßig. Allerdings scheint es, dass die Altcoin-Saison, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen, wahrscheinlich nicht mehr in derselben Form zurückkehren wird.
Der Krypto-Analyst Ali Martinez teilt auf seinem X-Account seine Ideen über eine Altcoin-Saison. Er behauptet sogar, dass eine solche Periode nicht mehr kommen wird, während viele Kryptohändler momentan noch darauf warten. Laut Martinez sorgt das Wachstum in der Anzahl der Altcoins dafür, dass solche Steigerungen nicht mehr möglich sind.
Während der Altcoin-Saison 2013-2014 existierten nur 500 Altcoins. In der nächsten Periode 2017-2018 waren es schon 3.000. Seitdem ist die Anzahl auf 36,4 Millionen Stück angestiegen. Dies führt dazu, dass das Kapital im Kryptomarkt immer weniger auf verhältnismäßig wenige Münzen konzentriert ist. Dadurch werden große Preissteigerungen, wie in der Vergangenheit, immer unwahrscheinlicher.
Altcoin-Saisons nicht mehr vergleichbar
Der Ökonom Alex Krüger sprach auf seinem X-Account auch über das Phänomen der Altcoin-Saisons. Er erwartet, dass diese günstigen Perioden zwar weiterhin existieren werden, aber weniger Effekt haben und nur einige Tage oder Wochen dauern werden.
Laut Krüger gibt es derzeit viele Altcoins mit mehr Angebot als Nachfrage. Dieses Verhältnis sorgt dafür, dass der Preis einer Münze sicher nicht steigen wird. Durch die große Auswahl ist es seiner Meinung nach auch schwieriger für Kryptohändler, die richtigen Münzen auszuwählen. Auch dies trägt dazu bei, dass zu wenig Geld in eine spezifische Münze fließt, um einen starken Anstieg zu realisieren.
Der Kryptohändler Ash Crypto macht sich vor allem viele Sorgen über den Überfluss an Altcoins. Seiner Meinung nach sind besonders die Memecoins und Altcoins ohne solide Ideen die großen Übeltäter. Krypto-Börsen würden solche Münzen anbieten, um Handelsvolumen zu generieren und neue Kunden anzulocken. Besonders Privatanleger entscheiden sich für diese Münzen, hören aber oft auf, wenn sie ihr Geld verlieren.
Altcoins mit tatsächlicher Anwendung haben mehr Erfolgschancen
Nur die Altcoins mit einem guten Plan werden laut dem CEO der Analyseplattform CryptoQuant, Ki Young Ju, überleben können. Diese bieten tatsächlichen Wert und können durch ihre Entwicklungen im Preis steigen. In diesem Fall gibt es einen begründeten Anlass für die Wertsteigerung, wodurch Investoren weniger schnell ihr Geld verlieren.
Obwohl Altcoins derzeit bei vielen Analysten nicht favorisiert werden, teilen nicht alle dieselbe Vision. Der Krypto-Analyst Michaël van de Poppe prognostiziert, dass Altcoins mit einem guten Plan und möglicher Anwendung noch Kapital von institutionellen Investoren anziehen können. Dadurch könnten diese Münzen möglicherweise dennoch ein beträchtliches Wachstum in kurzer Zeit durchmachen.