Jan-Eric Stehr Jan-Eric Stehr
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Gründer eines $4-Milliarden-Memecoin-Betrugs: „Kritik kommt nur von Verlierern“

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Foto: Artit Wongpradu/Shutterstock

Hayden Davis, der Gründer des umstrittenen Libra (LIBRA)-Memecoin-Projekts, sorgte in einem Interview mit YouTuber Coffeezilla für Aufsehen. Davis behauptete, dass Kritik an Memecoins hauptsächlich von Investoren komme, die Geld verloren haben. Sie würden nur „rumheulen“, wenn sie nicht an Insider-Deals beteiligt sind, fügte er hinzu.

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Kontroverse um Insider-Trading

Im Gespräch mit dem Online-Ermittler Coffeezilla enthüllte Davis seine wahren Absichten hinter Projekten wie LIBRA. Er wollte nichts von dem Vorwurf hören, dass es sich dabei um Betrug handle. Stattdessen erklärte er:

„Die überwältigende Mehrheit der Menschen, die in Memecoins investieren – vor allem in der Anfangsphase – weiß, dass das das Spiel ist. Und diejenigen, die wütend werden, sind die, die keine Insider sind.“

Laut Davis stammt die meiste Kritik am Memecoin-Handel von Personen, die keinen Zugang zu exklusiven Deals haben. „Alle Beschwerden in den sozialen Medien kommen von Leuten, die nicht in den Deals drin sind. Du hörst sie nie meckern, wenn sie mitmachen können,“ fügte er hinzu.

Der Libra-Token erhielt zunächst große Aufmerksamkeit, nachdem der argentinische Präsident Javier Milei ihn in einem inzwischen gelöschten Beitrag auf X unterstützte. Dies katapultierte die Marktkapitalisierung von Libra auf über 4 Milliarden Dollar, bevor der Kurs zusammenbrach. Blockchain-Analysen ergaben, dass mindestens acht Insider-Wallets, die mit dem Libra-Team verbunden sind, große Mengen an Token verkauften, bevor der Crash erfolgte. Dies löste in Argentinien eine politische Krise aus – einige Politiker fordern sogar Mileis Amtsenthebung.

Die Ethik von Insider-Trading

Als Coffeezilla Davis auf die ethische Fragwürdigkeit von Insider-Deals ansprach, antwortete Davis provokativ: „Was soll man denn sonst tun? Das Projekt nicht starten? Wie verdient man dann Geld?“ Diese Aussage ließ Coffeezilla sprachlos zurück.

Er stellte Davis daraufhin zur Rede, ob es fair sei, dass Insider von Pre-Launch-Deals und Sniping-Techniken profitieren, bei denen Bots genutzt werden, um sich frühzeitig lukrative Positionen zu sichern. Davis verteidigte sich mit den Worten:

„Ich sage nicht, dass das immer passieren sollte, aber oft ist es notwendig, um das Projekt zu schützen. Wenn genügend Volumen da ist, nimmt man etwas Gewinn mit, damit andere die Chance haben, den Kurs wieder nach oben zu treiben.“

Davis’ Aussagen sorgten in der Krypto-Community für Empörung. Viele kritisieren seine Haltung zu Insider-Trading und die generelle Rolle von Memecoins in der Branche.

„Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Seine Grundannahme ist, dass Krypto nur existiert, um Geld von anderen abzuziehen. Er hat offensichtlich noch nie ein echtes Krypto-Projekt genutzt.“, so Andre Cronje, Mitbegründer von Sonic Labs, auf X

Einige argumentieren jedoch, dass Investoren selbst für ihre Entscheidungen verantwortlich sind, während andere auf die negativen Auswirkungen von Memecoins für den gesamten Sektor hinweisen. „Wenn du von Trump, Milei oder sonst wem abgezockt wirst, liegt das nicht an Krypto – sondern an dir.“, sagte Nate Geraci, Vorsitzender von The ETF Store, auf X

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Politische Memecoins in der Kritik

Politische Memecoins gewinnen zunehmend an Bedeutung – darunter Tokens wie Official Trump (TRUMP) oder Melania Meme (MELANIA). Auch andere Politiker, darunter der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, haben sich dem Trend angeschlossen. Doch viele dieser Coins haben massive Verluste erlitten.

Das Blockchain-Analyseunternehmen Bubblemaps stellte fest, dass Wallets, die an der Einführung des MELANIA-Tokens beteiligt waren, auch bei der Verteilung von LIBRA eine Rolle spielten. Eine einzelne Wallet soll durch frühzeitigen Kauf von LIBRA 6 Millionen Dollar verdient haben.

Samczsun, Gründer der Sicherheitsgruppe SEAL911, warnte vor den Konsequenzen des Memecoin-Hypes:

„Selbst wenn Memecoins jemals eine gute Absicht hatten, ist es schwer, ernsthaft zu behaupten, dass die aktuelle Entwicklung etwas anderes als eine zerstörerische Blase ist.“

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Jan-Eric Stehr

Jan-Eric Stehr ist seit August 2023 Chief Editor bei Crypto Insiders. Davor übersetzte und lokalisierte er die Website ins Deutsche. Mit seinem Ingenieursabschluss (B.Sc.) in Prozessmanagement/Maschinenbau und beruflicher Erfahrung im Consulting, unterstützt er Unternehmen beim Einstieg in den deutschen Markt. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen fand er 2020, als er in sie investierte, und durch seine freiberufliche Tätigkeit vertiefte er sich weiter in dieses Thema.

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