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Während der Kryptomarkt tief im roten Bereich steckt, bricht Hyperliquid (HYPE) derzeit alle Rekorde. Diese Perpetual-Futures-Plattform überholt Solana (SOL) in Bezug auf Einnahmen. Laut DefiLlama erzielte Hyperliquid wöchentliche Gebühren in Höhe von 12,6 Millionen US-Dollar – mehr als die 11,8 Millionen US-Dollar von Solana. Bemerkenswert: HYPE benötigte nur eine Woche, um SOL zu überholen.
Hyperliquid führt den Perpetual-Futures-Handel an
Hyperliquid wurde im Dezember 2024 gestartet und hat es in nur zwei Monaten geschafft, sich als führende Plattform im Bereich der Perpetual-Futures durchzusetzen. Solana benötigte drei Monate, um Gebühren von über 12 Millionen US-Dollar zu generieren. Auch die Einnahmen der Konkurrenten Tron (TRON) und Raydium (RAY) liegen mit 10,2 Millionen US-Dollar bzw. 9,8 Millionen US-Dollar unter denen von Hyperliquid.
Hyperliquid gewinnt rasch an Bedeutung im Bereich des dezentralisierten Handels. Mit einer Marktkapitalisierung von 6,7 Milliarden US-Dollar gehört es derzeit zu den größten dezentralen Börsen. Es übertrifft Uniswap (UNI) mit 4,7 Milliarden US-Dollar und Jupiter (JUP) mit 1,8 Milliarden US-Dollar. Am 5. Februar 2025 verzeichnete Hyperliquid ein kumuliertes Handelsvolumen von 790 Milliarden US-Dollar und hält einen Marktanteil von 69 %.
Allerdings weist das Netzwerk im Vergleich zu seinen Mitbewerbern eine relativ niedrige Total Value Locked (TVL) auf – ein Maß für die in DeFi-Produkten hinterlegte Liquidität. HYPE hat eine TVL von 638 Millionen US-Dollar, während RAY auf 1,25 Milliarden und Uniswap (UNI) auf 4,22 Milliarden US-Dollar kommt.
Hyperliquid wurde speziell entwickelt, um den DeFi-Handel effizient und kostengünstig zu gestalten. Es nutzt ein vollständig On-Chain-basiertes Orderbuch und verlangt keine Gasgebühren von seinen Nutzern. Das Buyback-Mechanismus und die Gebührenstruktur sorgen für Stabilität und Effizienz. Dank der hohen Liquidität auf Hyperliquid wird es für Konkurrenten zunehmend schwieriger, Trader mit attraktiven Anreizen abzuwerben – eine Strategie, die als „Vampire Attack“ bekannt ist.
Konkurrent von Solana
Solana unterstützt dezentrale Anwendungen (dApps) und verzeichnete 2024 ein starkes Wachstum. In den letzten Wochen ist die Popularität jedoch aufgrund von Memecoin-Skandalen auf der Solana-Blockchain stark gesunken. Zudem gewinnen DeFi-Protokolle mit eigenen Layer-1-Blockchains an Bedeutung. Neben Hyperliquid (HYPE) gehört auch Barachain (BARA), das auf der Kryptobörse OKX gehandelt werden kann, zu diesen aufstrebenden Netzwerken.
Barachain betreibt eine eigene Perpetual-Futures-Plattform namens BERPS, die bereits ein Open Interest von 185 Millionen US-Dollar erreicht hat. Das tägliche Handelsvolumen liegt derzeit bei nur 3 Millionen US-Dollar – deutlich niedriger als bei Hyperliquid. Doch das steigende Open Interest zeigt, dass immer mehr Trader an BERPS interessiert sind.
Bedenken wegen Token-Unlocks und Zentralisierung
Trotz des Erfolgs gibt es auch kritische Stimmen zu Hyperliquid. Ende 2025 stehen bedeutende Token-Unlocks an, die potenziell Druck auf den HYPE-Kurs ausüben könnten. Im ersten Quartal 2026 werden zudem 47 Millionen HYPE-Token an die Kernentwickler ausgeschüttet – basierend auf dem aktuellen Preis ein Gegenwert von 940 Millionen US-Dollar.
Ein weiteres kontroverses Thema ist die Dezentralisierung von Hyperliquid. Kritiker bemängeln, dass mindestens 77 % des Stakings auf der Hyperliquid-Blockchain in wenigen Händen liegen.