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Krypto-Investoren, die schon länger dabei sind, erinnern sich noch gut an den BitConnect-Skandal. Dennoch ist es bereits sieben Jahre her, dass diese Plattform zusammenbrach. Regelmäßig tauchen neue Fakten über eines der größten Ponzi-Systeme aller Zeiten auf. So fand die indische Polizei kürzlich Kryptowährungen im Wert von 190 Millionen Dollar, die mit dem berüchtigten BitConnect-Betrug in Verbindung stehen.
Indische Behörden beschlagnahmen Kryptowährungen
Ein Bericht der Enforcement Directorate (ED) meldet eine Beschlagnahme von 1646 Crore, einer Einheit aus Indien, die große Beträge in indischen Rupien (INR) ausdrückt. Der Fund, umgerechnet 190 Millionen Dollar, ist Teil einer Untersuchung des BitConnect-Betrugs.
BitConnect war eine Krypto-Plattform, die ihren Kunden goldene Berge versprach. Der eigene Token BitConnect (BCC) stand sogar kurzzeitig in den Top 10 der größten Kryptowährungen weltweit. Letztendlich stellte sich heraus, dass es sich um ein Ponzi-System handelte. BitConnect schrieb Geschichte als einer der größten Krypto-Skandale aller Zeiten. Schätzungsweise über 4000 Investoren in 95 Ländern wurden geschädigt.
Für viele Betroffene dauerte es Jahre, um (einen Teil) ihres Geldes zurückzubekommen. So erhielten 800 Opfer im Jahr 2023 einen Gesamtbetrag von 17 Millionen Dollar als Entschädigung. Dieser Betrag ist verschwindend gering im Vergleich zu den 2,5 Milliarden Dollar, die die Plattform von Kunden gestohlen hat. Das Gesicht dieses enormen Debakels war BitConnect-Gründer Satish Kumbhani. Dieser Mann aus Indien ist seit Jahren spurlos verschwunden.
Trotz seines Verschwindens wurde Kumbhani 2022 angeklagt vom US-Justizministerium. Möglicherweise zahlte dieser Betrüger Provisionen an Promoter weltweit, um sein Ponzi-System zu bewerben. Im ED-Bericht steht Folgendes über den aufsehenerregenden Fall:
„Zwischen November 2016 und Januar 2018 haben die Verdächtigen angeblich weltweit Geld von Investoren eingesammelt, unter anderem aus Indien“
Gegenstände ehemaliger BitConnect-Mitarbeiter gefunden
In der letzten Zeit führte die ED, die Finanzkriminalität untersucht, Razzien in verschiedenen indischen Städten durch. So fand man in Gujarat am 11. und 15. Februar Gegenstände, die möglicherweise im Besitz ehemaliger BitConnect-Mitarbeiter waren. ED-Mitarbeiter beschlagnahmten unter anderem elektronische Geräte und SUVs im Wert von über 15.000 Dollar.
Einige Betroffene finden es schwierig, ihr Leben nach einem der größten Krypto-Betrugsfälle aller Zeiten wieder in den Griff zu bekommen. So verlor Shaleish Bhatt viel Geld mit seinen Investitionen. Dieser Mann aus Indien nahm das Heft in die eigene Hand und entführte mit ein paar Komplizen zwei Mitarbeiter der ehemaligen Krypto-Plattform. Im Austausch für ihre Freilassung forderte er einen Betrag von mehr als 2000 BTC und 11.000 LTC (1,7 Millionen Dollar) von BitConnect-Gründer Satish Kumbhani. Die ED meldete, dass er so „seine Investition zurückgewinnen wollte“. Schließlich gelang es der indischen Polizei, den Entführer zu verhaften.
Entführungen sind nicht die einzige Form von Kriminalität, mit der der Kryptomarkt zu kämpfen hat. So schlug ein Mitgründer von Binance kürzlich Alarm wegen der zunehmenden Anzahl von Krypto-Betrügereien auf „X“.