Foto: rblfmr / Shutterstock.com
Altcoin-Saisons, Phasen, in denen Altcoins besser abschneiden als Bitcoin (BTC), waren jahrelang ein fester Bestandteil des Kryptomarktes. Doch mit der Einführung der Spot-Bitcoin-ETFs scheint sich das dauerhaft verändert zu haben.
Analysten stellen fest, dass institutionelle Investoren sich stark auf BTC konzentrieren, wodurch strukturell weniger Kapital in Altcoins fließt. Dies wirft die Frage auf: Ist die Zeit der großen Altcoin-Rallyes vorbei?
Bitcoin-ETFs ziehen Milliarden an, Altcoins bleiben zurück
Seit der Genehmigung der BTC-ETFs in den USA sind Milliarden von Dollar in diese börsengehandelten Fonds geflossen. Allein im Jahr 2024 flossen über 129 Milliarden Dollar in die BTC-ETFs.
Große Finanzinstitute wie BlackRock und Fidelity bieten nun einen einfachen Zugang zu BTC, wodurch traditionelle (oft vermögende) Anleger einsteigen, ohne direkt der breiteren Kryptomarktvolatilität ausgesetzt zu sein. Dies hat die Dynamik zwischen BTC und Altcoins drastisch verändert.
Durch die Bitcoin-ETFs bleibt Kapital in den Fonds gebunden, während es in früheren Marktzyklen oft in Altcoins weiterfloss.
„Das institutionelle Geld fließt jetzt hauptsächlich in BTC, nicht in Altcoins“, erklärt ein Analyst. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Marktdynamik haben. Während Privatanleger früher nach einer BTC-Rallye verstärkt in Altcoins investierten, bleibt dieser Zustrom nun aus.
Darüber hinaus spielen regulatorische Unsicherheiten eine große Rolle. BTC wird weltweit zunehmend als zuverlässige Investition wie Gold angesehen, während viele Altcoins mit rechtlichen Hürden konfrontiert sind.
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat mehrere Altcoins als „Wertpapiere“ eingestuft, was institutionelle Investoren abschreckt. Doch hier könnte sich nun eine Veränderung abzeichnen.
Ist die klassische Altcoin-Saison Vergangenheit?
Historisch gesehen stiegen Altcoins oft stark an, sobald BTC stabilisierte oder einen Höchststand erreichte. Dieses Phänomen, bekannt als „Altseason“, wurde größtenteils von Privatanlegern getrieben, die nach höheren Renditen suchten.
Da nun jedoch der Fokus stärker auf institutionellem Kapital liegt, könnte dieser traditionelle Zyklus für Altcoins unterbrochen werden.
Altcoins sind häufig mit einer „schnell-reich-werden“-Mentalität verbunden, während BTC zunehmend als langfristige Anlage gefragt ist.
Ethereum (ETH) wird von vielen als der einzige ernsthafte Konkurrent von BTC angesehen, während kleinere Altcoins wenig Aufmerksamkeit von institutionellen Investoren erhalten.
Während einige Mitglieder der Kryptogemeinschaft glauben, dass eine neue Altcoin-Saison unvermeidlich ist, gehen andere davon aus, dass sich der Markt endgültig verändert hat.
Vorerst scheint BTC die bevorzugte Wahl institutioneller Anleger zu bleiben, während Altcoins Schwierigkeiten haben, neue Käufer zu finden.