CeFi-Infrastruktur am stärksten von Hacks betroffen
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Wenn Kryptowährungen oder die zugrunde liegenden Protokolle gehackt werden, hat das oft erhebliche Folgen. Das offensichtlichste Ergebnis, an das viele Händler sofort denken, sind die Investoren, die ihre Vermögenswerte verlieren. Die Rückgewinnung ihrer Münzen erweist sich häufig als sehr schwierig bis unmöglich.
Hacks bei zentralen Entitäten und Kryptowährungen
Im Allgemeinen lassen sich Hacks in zwei Kategorien einteilen: Es können zentrale Entitäten wie Handelsplattformen gehackt werden, aber auch Kryptowährungen selbst. Die Erholung nach einem Hack unterscheidet sich bei diesen beiden Formen. In einem Gespräch mit der Krypto-Nachrichtenseite Cointelegraph erklärte Mitchell Amador, Gründer und Direktor des auf Krypto-Sicherheit spezialisierten Unternehmens Immunefi, dass gehackte Protokolle oft mehr Schaden erleiden als gehackte Kryptowährungen.
Eine Untersuchung des Unternehmens zeigt, dass der Großteil aller gehackten Kryptowährungen einen Angriff nicht überlebt. Der Preis dieser Münzen fällt so stark, dass dies letztlich zu einer Währung mit wenig bis keinem repräsentativen Wert führt. Laut den Daten der Untersuchung haben fast 78 % aller gehackten Kryptowährungen auch nach sechs Monaten noch mit einem dauerhaften Preisrückgang zu kämpfen. In mehr als 51 % der Fälle stellte sich sogar heraus, dass der Preis innerhalb von sechs Monaten nach dem Hack um mehr als 50 % gefallen war.
Die meisten Hacks bei CeFi
In den letzten Jahren waren sogenannte Decentralized Finance (DeFi)-Anwendungen am häufigsten in Hacks verwickelt. Im Laufe der Zeit hat sich der Fokus der Hacker jedoch immer mehr auf das Gegenteil verlagert. Im Jahr 2024 war es die Centralized Finance (CeFi)-Infrastruktur, die am stärksten von böswilligen äußeren Einflüssen betroffen war.
Amador erklärte, dass die CeFi-Infrastruktur bei einem Hack den größten Schaden erleidet. Wenn beispielsweise ein privater Schlüssel gestohlen wird, gewährt dies Zugang zu allen wertvollen Vermögenswerten, die damit verbunden sind. In diesem Jahr wurden durch verschiedene Hacks bereits 1,19 Milliarden Dollar gestohlen, davon sind 636 Millionen Dollar auf CeFi zurückzuführen.
Hacker zielen also zunehmend auf CeFi ab. Zu diesem Sektor gehören beispielsweise auch Krypto-Börsen. Sie verwalten und sichern oft Milliarden von Dollar an Kapital. Wenn sie gehackt werden, summiert sich der Schaden schnell auf Hunderte von Millionen Euro.
Kryptowährungen erholen sich unterschiedlich
Obwohl Hacks auch für Kryptowährungen viel Leid verursachen, gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen gehackten Münzen. Es hat sich gezeigt, dass größere Münzen, die beispielsweise Teil eines größeren Projekts oder Unternehmens sind, oft weniger stark auf den Diebstahl reagieren. Laut Amador könnte dies daran liegen, dass die großen Ökosysteme hinter diesen Münzen dafür sorgen, dass bereits mehr Kaufkraft für die Münze vorhanden ist, wenn ein Hack durchgeführt wird. So erholt sich der Preis oft besser als bei kleineren Münzen.