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Im Oktober 2021 setzte sich das Unternehmen Worldcoin, laut mehreren Quellen, das Ziel, bis Ende 2023 eine Milliarde Nutzer zu registrieren. Mittlerweile haben wir Juli 2024. Und wie sehen die Ergebnisse des Unternehmens jetzt aus?
Ziel von 1 Milliarde Nutzern nicht erreicht
Am 10. Juli gab Worldcoin bekannt, dass es bisher 6 Millionen Nutzer verifiziert hat. Dies ist nur ein winziger Bruchteil im Vergleich zu ihrem ursprünglichen Ziel, das somit um etwa 994 Millionen Nutzer verfehlt wurde. Um bis 2026 dennoch eine Milliarde Nutzer zu erreichen, müssten sich täglich 2.734 Menschen verifizieren lassen.
Die „geringe“ Anzahl an Nutzern kann natürlich durch mehrere Faktoren verursacht sein. Auffällig ist jedoch, dass die Nachrichtenwebsite Semafor bereits im April berichtete, dass Worldcoin einen Mangel an sogenannten Orbs habe. Diese Glaskugeln werden verwendet, um das Gesicht der Nutzer zu verifizieren. Damals hatte Worldcoin laut der Website zwischen 300 und 500 Orbs im Einsatz.
In diesem Fall scheint das Ziel für das Unternehmen sehr schwierig zu erreichen. Wenn 500 Orbs verfügbar sind, müssten diese etwa 2.740 Nutzer pro Tag verifizieren, um innerhalb von zwei Jahren eine Milliarde Nutzer zu registrieren. Selbst wenn man die aktuellen 6 Millionen Nutzer abzieht, bleibt die Zahl von 2.734 Personen pro Tag immer noch sehr hoch.
Das Krypto-Unternehmen selbst gibt auf seiner Website an, dass es bereits 2.000 Orbs hergestellt hat. Wenn alle aktiv wären, müssten diese auch noch 700 Personen pro Tag verifizieren, um das Ziel innerhalb von 24 Monaten zu erreichen.
Wenig Möglichkeiten zur Verifizierung
Eine weitere auffällige Entscheidung von Worldcoin ist die Anpassung des Programms ihrer Kryptowährung Worldcoin (WLD). Zuvor hatten neue Nutzer bis Juli 2024 Zeit, ihre Identität bei einem der Orbs in ihrer Nähe zu verifizieren. Wenn sie dies taten, konnten sie ihre Tokens reservieren, die zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar werden sollten. Worldcoin hat nun beschlossen, diese Frist um ein Jahr zu verlängern, möglicherweise in der Hoffnung, mehr Nutzer an Bord zu holen.
Ein heikler Punkt des Programms ist jedoch, dass die Orbs nur in wenigen Ländern verfügbar sind. Derzeit ist es Nutzern in den Vereinigten Staaten, China, Indien und dem Vereinigten Königreich nicht möglich, sich zu verifizieren. Aufgrund von Restriktionen und verschiedenen behördlichen Untersuchungen wurde die Einführung des Programms stark behindert.
In Kenia und Südkorea konnte das Unternehmen seine Aktivitäten wieder aufnehmen, nachdem die eingeleiteten Untersuchungen abgeschlossen wurden. In Europa ist derzeit Deutschland das einzige Land, in dem die Orbs zu finden sind.