
Foto: RYO Alexandre/Shutterstock
Am vergangenen Montag erlitt der argentinische Aktienmarkt einen heftigen Einbruch. Dies geschah, nachdem Präsident Javier Milei wegen Betrugs im Zusammenhang mit der Bewerbung des Memecoins LIBRA, der auf dem Solana (SOL)-Netzwerk eingeführt wurde, angeklagt worden war.
Der argentinische Index S&P Merval stürzte um 5 Prozent ab (ein Verlust von über 100 Milliarden Euro), als die Märkte in Buenos Aires öffneten. Kurz darauf erholte sich der Kurs leicht, liegt aber immer noch 3 Prozent unter dem Wert vor der Eröffnung.
Wie das Drama um den Memecoin LIBRA begann
Präsident Milei teilte am Freitagabend einen Beitrag auf X, den er wenige Stunden später sofort löschte, in dem er den Libra-Token als Mittel zur Stärkung der argentinischen Wirtschaft bewarb.
Der Präsident behauptete, das Projekt würde bei der Finanzierung kleiner Unternehmen und Startups helfen. Dies zog massenhaft Investoren an, wodurch der Wert von Libra auf über 4 Milliarden Dollar stieg.
Der Anstieg war jedoch nur von kurzer Dauer. Als Blockchain-Analysten entdeckten, dass nur wenige Wallets fast alle Tokens besaßen, was auf einen Rug-Pull hindeutete, schlug die Euphorie in Panik um. Innerhalb weniger Stunden stürzte der Libra-Kurs um 89 Prozent ab.
Anschuldigungen und Folgen für Milei
Präsident Milei löschte schnell seinen Beitrag und distanzierte sich von dem Projekt, indem er einen neuen Beitrag auf X veröffentlichte. Milei behauptete, er habe die Details des Projekts nicht gekannt, bevor er es bewarb. In demselben Beitrag griff er auch Kritiker an und sagte:
„Die politischen Ratten versuchen, dies auszunutzen, aber das macht uns nur noch entschlossener weiterzumachen.“
Trotz seines Dementis wurde in Argentinien schnell eine Betrugsklage gegen ihn eingereicht. In der Zwischenzeit hat die Regierung eine Untersuchung über den Ursprung der Münze und die beteiligten Parteien eingeleitet. Mileis Anwälte erwarten, dass ein Richter bald Maßnahmen ergreifen wird.
Mileis Berater aktiv beteiligt
Hayden Davis, CEO von Kelsier Ventures und ein in das Libra-Projekt involvierter Berater von Milei, gab zu, etwa 100 Millionen Dollar aus dem Liquiditätspool des Projekts entnommen zu haben.
Davis behauptete nach dem Skandal sofort, dass er keinen persönlichen Gewinn erzielen wolle und auf Anweisungen der argentinischen Regierung über das weitere Vorgehen warte.
Laut On-Chain-Datenanalysen von Bubblemaps haben die Entwickler bereits 87 Millionen Dollar aus den Liquiditätspools entnommen, und möglicherweise sind weitere 500 Millionen Dollar an Wert gefährdet. Dies verstärkt die Panik und Besorgnis an den argentinischen Märkten.