Jan-Eric Stehr Jan-Eric Stehr
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Memecoins sind wie die Pink Sheets aus den 80ern in Wolf of Wall Street

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Altcoin Nachri…
Mike Novogratz:

Foto: Marek Masik/Shutterstock

Der Aufstieg der Memecoins hat in der Krypto-Welt eine echte Spekulationswelle ausgelöst – ähnlich wie die Pink Sheets-Aktien in den 80er-Jahren, die Anleger und Zocker in Scharen anzogen. Was diese Märkte verbindet, ist nicht nur das Versprechen von schnellem Geld, sondern auch die Art und Weise, wie Hype und Sentiment die Preise auf absurde Höhen treiben können.

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Pink Sheets und die Wildwest-Tage an der Wall Street

In den 80ern waren die sogenannten Pink Sheets ein Tummelplatz für Spekulation und Betrug. Dieses Segment des Aktienmarkts bestand aus kleinen, illiquiden Unternehmen, die die strengen Anforderungen der großen Börsen wie der NYSE oder Nasdaq nicht erfüllten.

Diese Aktien wurden over-the-counter (OTC) gehandelt, also außerhalb der regulierten Börsen, was sie anfällig für Preismanipulationen und Pump-and-Dump-Systeme machte. Dabei trieben Händler die Preise künstlich in die Höhe, um dann mit Gewinn auszusteigen – auf Kosten gutgläubiger Investoren.

Einer der berüchtigtsten Akteure in diesem Spiel war Jordan Belfort, besser bekannt als der Wolf of Wall Street. Seine Firma, Stratton Oakmont, verkaufte aggressiv Pink Sheets-Aktien, oft von Unternehmen ohne wirklichen Wert.

Viele Investoren verloren ihr Geld, während Belfort und seine Komplizen ein Vermögen verdienten. Seine Geschichte wurde später in dem gleichnamigen Hollywood-Blockbuster verfilmt.

Die neue Welle: Memecoins

Springen wir in die 2020er, wo wir ein ähnliches Muster auf dem Kryptomarkt sehen, mit dem Aufstieg der Memecoins. Diese Kryptowährungen basieren hauptsächlich auf Internetkultur und Memes, ohne dass ein echtes, nachhaltiges Projekt dahintersteckt. Beispiele sind Dogecoin (DOGE), Shiba Inu (SHIB) und die unzähligen neuen Coins, die regelmäßig auf Social Media viral gehen.

Genau wie Pink Sheets-Aktien können Memecoins durch Hype und Gemeinschaftsbildung auf Plattformen wie Twitter und Reddit in kurzer Zeit massive Kursanstiege erleben. Prominente Persönlichkeiten wie Elon Musk können mit nur einem Tweet die Preise explodieren lassen – und Investoren anziehen, die auf schnelle Gewinne hoffen. Doch sobald der Hype nachlässt, stürzt der Kurs oft genauso schnell wieder ab.

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Hype, Manipulation und die ewige Jagd nach schnellem Geld

Die Parallelen zwischen dem Pink Sheets-Wahnsinn und Memecoins sind unübersehbar. Beide Märkte ziehen Spekulanten an, die nicht an fundamentaler Wertentwicklung interessiert sind, sondern an schnellen Gewinnen. Pump-and-Dump-Dynamiken gibt es weiterhin, heute nicht mehr über telefonische Cold Calls wie bei Stratton Oakmont, sondern über Influencer und Social-Media-Hypes.

Während einige es schaffen, durch diese extreme Volatilität reich zu werden, enden die meisten Investoren mit leeren Händen. Die Geschichte wiederholt sich, nur eben mit neuen Technologien und Plattformen als Treiber der spekulativen Wellen.

Ob die Pink Sheets der 80er oder die Memecoins von heute – das Prinzip bleibt das gleiche: Gier, Hype und der Traum vom schnellen Reichtum. Die Frage ist, ob sich eine neue Generation von Anlegern verführen lässt oder ob die Lektionen der Vergangenheit endlich in die Welt der Spekulation vordringen.

Für den Kryptomarkt scheint die wichtigste Erkenntnis zu sein: Bitcoin (BTC) ist das Signal – der Rest ist Rauschen.

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Jan-Eric Stehr

Jan-Eric Stehr ist seit August 2023 Chief Editor bei Crypto Insiders. Davor übersetzte und lokalisierte er die Website ins Deutsche. Mit seinem Ingenieursabschluss (B.Sc.) in Prozessmanagement/Maschinenbau und beruflicher Erfahrung im Consulting, unterstützt er Unternehmen beim Einstieg in den deutschen Markt. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen fand er 2020, als er in sie investierte, und durch seine freiberufliche Tätigkeit vertiefte er sich weiter in dieses Thema.

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