Kryptomarkt profitiert von Trump, Memecoins möglicherweise nicht
Foto: Maurice Norbert/Shutterstock
Ein zweites Amtszeit von Donald Trump würde laut Professor Omid Malekan, Dozent an der Columbia Business School, „bearish“ für Memecoins ausfallen. In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) vom 26. Oktober äußerte Malekan, dass Memecoins unter Trump leiden würden.
Memecoins als Widerstand gegen ungerechte Regulierungen
Malekan argumentiert, dass Memecoins insbesondere deshalb florieren, weil sie als Ausdruck eines „ökonomischen Populismus“ betrachtet werden und häufig als Reaktion auf ungerechte Finanzsysteme dienen.
Er prognostiziert, dass „vernünftige Regulierungen“ unter Trump eine längerfristige Baisse für Memecoins einleiten könnten. Diese seien vor allem bei privaten Anlegern beliebt und könnten durch strikte Regeln beeinträchtigt werden. Hierbei setzt Malekan voraus, dass Trump eine sinnvolle Krypto-Regulierung umsetzen wird, die im Gegensatz zu der aktuellen, als aggressiv und ineffektiv angesehenen Politik von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler steht. Diese habe bisher mitunter Rallyes im Memecoin-Bereich begünstigt.
Unterdrückt durch die Kryptoaufsicht der SEC
Malekan betont, dass Memecoins wie Dogecoin (DOGE) und Shiba Inu (SHIB) als „Statement gegen die unfaire und oft fragwürdige Tokenomics“ von Venture-Capital-finanzierten Kryptoprojekten beliebt geworden sind.
Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 61 Milliarden USD laut CoinGecko stellt der Memecoin-Markt eine bedeutende Größe dar. Viele Anleger sehen Memecoins als Protest gegen etablierte Finanzinstitutionen und die restriktiven Vorschriften der Regierung.
Castle Island Ventures-Partner Nic Carter teilt Malekans Perspektive und äußerte, dass Memecoins in hohem Maße eine Reaktion auf das „unterdrückende SEC-Regime“ seien. Sollte die SEC unter Trump weniger restriktiv agieren, könnten die Menschen weniger geneigt sein, in Memecoins zu investieren.
Gegenstimme: Memecoins unabhängig von politischem Einfluss
Trotz Malekans Aussagen vertreten einige Analysten die Meinung, dass die Politik nur wenig Einfluss auf die Beliebtheit von Memecoins hat. Der bekannte Memecoin-Investor Murad Mahmudov betont, dass „99 % der Memecoin-Käufer kein Interesse an Politik“ haben.
Mahmudov zufolge beruht die Beliebtheit von Memecoins vielmehr auf der stetig wachsenden Geldmenge, die dazu anregt, dieses Kapital in riskantere Vermögenswerte zu investieren. Krypto-Trader Jordan Fish, bekannt als „Cobie“, fügt hinzu, dass Memecoins auch deshalb populär bleiben, weil Investoren in Projekte mit hohem Wachstumspotenzial investieren möchten, die rasch Gewinne erzielen können.
Trumps vage Ankündigungen zur Krypto-Industrie sind dennoch nicht unbedeutend. Er erklärte bereits, dass er die USA zur „Welt-Hauptstadt für Krypto“ machen wolle und die Bedeutung von Bitcoin (BTC) betonte. Ob Memecoins, die oft als anti-etablierte Vermögenswerte gelten, jedoch direkt auf eine potenzielle Trump-Politik reagieren, bleibt unklar.