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Nach über sechs Jahren Entwicklung steht das Projekt nun endlich vor dem Start seines Mainnets. Zudem ist die Kryptowährung Pi ab sofort auf der Kryptobörse OKX handelbar. Doch nicht alle Investoren sind begeistert – einige halten das Projekt für einen Scam. Aber warum? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Kritik und untersuchen, warum manche Menschen Pi Network misstrauen.
Pi Network: Ein Überblick
Seit 2019 können Nutzer mit dem Pi Network Pi-Token direkt auf ihrem Smartphone minen. Ziel des Projekts ist es, Krypto-Mining für alle zugänglich und umweltfreundlicher zu machen. Nutzer müssen sich lediglich täglich einloggen und einen Knopf drücken – ein Tap-to-Earn-Modell.
Laut Google Trends hat der Suchbegriff „Pi Network“ in den letzten Tagen ein Rekordhoch erreicht. Die App wurde weltweit über 110 Millionen Mal heruntergeladen und rangiert auf Platz 4 in der Social-Kategorie. Doch während die Community diesen Meilenstein feiert, bleiben einige skeptisch.
Kritik an Pi: Ein Scam?
Der X-Nutzer Averse Research erhebt schwere Vorwürfe gegen Pi Network. Seinen Recherchen zufolge gibt es keinen Nachweis einer funktionierenden Blockchain. Im Gegensatz zu Bitcoin oder Ethereum ist kein Open-Source-Code verfügbar, obwohl das Team behauptet, eine Blockchain zu entwickeln.
Pi nutzt ein Empfehlungsprogramm: Nutzer verdienen mehr Pi, wenn sie Freunde werben. Während dies für den Einzelnen kein direktes Risiko darstellt, sorgt es dafür, dass das Projekt schnell neue Nutzer gewinnt – ein Konzept, das stark an ein Schneeballsystem erinnert.
KYC-Probleme und Datenschutzbedenken
Pi Network verlangt von seinen Nutzern eine KYC-Verifizierung (Know Your Customer). Doch anders als bei regulierten Krypto-Börsen gibt es zwei besorgniserregende Aspekte:
- Unklarheit über die Datenspeicherung: Das Unternehmen gibt nicht an, wo und wie die persönlichen Daten gespeichert werden.
- Keine Möglichkeit zur Datenlöschung: Nutzer können ihre KYC-Daten nicht entfernen, sobald sie hochgeladen wurden.
Averse Research behauptet, dass Pi Network diese Daten an Dritte verkaufen könnte, um Einnahmen zu generieren. Zudem müssen Nutzer beim Mining Werbeanzeigen ansehen, was eine weitere Einnahmequelle für das Projekt sein könnte.
Offizielle Warnungen und Marktabweisung
Die Kritik wird durch eine Warnung der chinesischen Polizei aus dem Jahr 2023 untermauert. Laut dieser Mitteilung richtet sich Pi Network gezielt an ältere Menschen, um deren persönliche Daten zu erlangen.
Auch Bybit-CEO Ben Zhou äußerte sich kritisch und kündigte an, dass Pi nicht auf seiner Börse gelistet wird:
1. Here is a official police warning of $Pi from Chinese police back in 2023 warning to the public that it’s a scam targeted towards elderly folks https://t.co/LaGJqXSOXR which leaks their personal data and loss of their pension. There are multiple other reports out there… https://t.co/gkEu2wZwfo
— Ben Zhou (@benbybit) February 20, 2025
Ist die Kritik gerechtfertigt?
Die Bedenken gegenüber Pi Network sind nicht unbegründet:
- Fehlender Open-Source-Code: Pi hat angekündigt, den Code zu veröffentlichen, doch bisher ist er nicht einsehbar.
- Pyramiden-ähnliches Wachstum: Das Empfehlungsmodell beschleunigt die Verbreitung, schadet aber den Nutzern nicht direkt.
- Fragwürdiger Umgang mit KYC-Daten: Unklar bleibt, ob und wie persönliche Informationen gespeichert oder weitergegeben werden.
- Werbung als Einnahmequelle: Nutzer müssen während des Minings Anzeigen ansehen – eine umstrittene Praxis.
Sei vorsichtig und recherchiere gründlich, bevor du persönliche Daten teilst.
Aktuell kann Pi auf OKX für etwa 0,89 $ gehandelt werden, doch der Kurs könnte sich jederzeit ändern.