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Das Libra (LIBRA) Skandal hat die Popularität des argentinischen Präsidenten Javier Milei schwer getroffen. Laut einer aktuellen Umfrage vertrauen 57 Prozent der Argentinier nicht mehr auf seine Politik. Der Vertrauensverlust ist nicht nur auf die enttäuschenden Ergebnisse seiner radikalen Maßnahmen zurückzuführen, sondern vor allem auf das Libra-Skandal, bei dem in kurzer Zeit 4 Milliarden Dollar verloren gingen.
57 % der Argentinier misstrauen Milei
Das Umfrageinstitut Zuban Córdoba befragte über 1.600 Personen, ob sie Milei nach dem Libra-Skandal noch vertrauen. 57 Prozent gaben an, dass ihr Vertrauen erschüttert ist. Auch das Vertrauen in seine Regierung sank von 47,3 % auf 41,6 %, und 58 % der Befragten bewerteten Mileis Führungsstil als unzureichend.
Milei distanzierte sich öffentlich von der Memecoin Libra und behauptete, die Kryptowährung nie beworben zu haben. Dennoch hat die Opposition bereits versucht, Milei durch ein Misstrauensvotum abzusetzen – bislang ohne Erfolg.
Mileis radikale Wirtschaftsreformen
Seit seinem Amtsantritt verfolgt Milei eine rigorose wirtschaftliche Schocktherapie: Reduzierung staatlicher Ausgaben, Förderung einer Freimarktwirtschaft und Pläne zur Dollarisierung Argentiniens. Diese Maßnahmen haben zwar die zuvor stagnierende Wirtschaft wiederbelebt, führen aber auch zu steigender Armut und zum Abbau sozialer Sicherheiten.
Die soziale Unzufriedenheit wächst, und Proteste eskalieren zunehmend. Trotzdem liegt Mileis Partei La Libertad Avanza mit 36,7 % weiterhin vor der sozialdemokratischen Unión por la Patria (32,5 %) und hofft, diesen Vorsprung bis zu den Wahlen im Oktober zu halten.
Kryptopolitik unter Milei
Milei gilt als Verfechter von Bitcoin (BTC) und Kryptowährungen als Alternative zu Fiat-Währungen. Während seiner Kampagne präsentierte er Bitcoin als Mittel zur wirtschaftlichen Freiheit. In Argentinien, wo Krypto bereits als Schutz vor Inflation beliebt ist, kam diese Botschaft gut an.
Allerdings bleiben konkrete Maßnahmen zur Förderung von Kryptowährungen bislang aus. Mileis Versprechen eines alternativen Finanzsystems verzögern sich, und die anfängliche Euphorie unter den Krypto-Enthusiasten schwindet. Viele Argentinier zweifeln inzwischen, ob Milei seine Krypto-Versprechen tatsächlich einlösen kann.