Jan-Eric Stehr Jan-Eric Stehr
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Stablecoin-Kampf entbrennt in der EU: Kann Tether seine Position halten?

USDC profitiert bereits, neue Spieler wittern ihre Chance

Analyst zeigt Milliarden-Dollar-Verschiebung bei Krypto-Stablecoins

Foto: Janet Julie Vanatko/Shutterstock

Der Stablecoin-Markt wird derzeit hauptsächlich von Tether (USDT) dominiert. Dahinter, mit einem deutlichen Abstand, steht der USD Coin (USDC). Dieser versucht, zu seinem Konkurrenten aufzuschließen, was sich jedoch als schwieriges Unterfangen erweist. Durch neue Regelungen in der Europäischen Union wittern Unternehmen nun eine Chance, sich im Kampf gegen Tether zu behaupten.

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Neue Stablecoin in Sicht?

Das Handelsplattform Robinhood und die Bank Revolut sollen Gerüchten zufolge in Erwägung ziehen, gemeinsam einen eigenen Stablecoin auf den Markt zu bringen. Bislang soll es jedoch nur bei Überlegungen bleiben. Eine Entscheidung zur Umsetzung des Plans sei laut einer anonymen Quelle, die mit diesen vertraulichen Plänen vertraut ist, noch nicht getroffen worden.

In der Vergangenheit wurden bereits mehrere Stablecoins lanciert, die gegen den seit Langem unangefochtenen Spitzenreiter USDT antreten sollten. Bisher ist es den Konkurrenten jedoch nie gelungen, sich durchzusetzen. Nur USDC konnte sich stark genug etablieren, um eine gewisse Konkurrenz darzustellen. Das Timing dieses Gerüchts ist logisch, da sich nun neue Chancen abzeichnen.

Tether-Konkurrent besitzt bereits EU-Lizenz

Die neue europäische Kryptoregulierung, die „Markets in Crypto-Assets Regulation“ (MiCA), sorgt dafür, dass klare Rahmenbedingungen und Vorschriften für Kryptowährungen festgelegt werden. Eines der Themen, das strenger reguliert wird, sind Krypto-Börsen. Diese dürfen künftig keine Stablecoins mehr anbieten, die nicht den europäischen Vorschriften entsprechen.

Besonders für Tether stellt dies ein großes Problem dar, da USDT derzeit von vielen Händlern innerhalb der Europäischen Union verwendet wird. Für die Konkurrenten von Tether eröffnet dies jedoch neue Möglichkeiten. Der derzeitige Konkurrent USDC erfüllt bereits die neuen europäischen Anforderungen und hat die erforderliche Lizenz erhalten.

Der Direktor von Tether, Paolo Ardoino, äußerte sich kritisch zu den neuen europäischen Vorschriften. Seiner Meinung nach könnte es ein großes Risiko darstellen, wenn Händler ihre Stablecoins massenhaft umtauschen. Das Unternehmen plant nicht, sich an diese Vorschriften zu halten, und konzentriert sich stattdessen auf eine technische Lösung des „Problems“.

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Stablecoins werden vielseitig eingesetzt

Der Stablecoin von Tether ist in den letzten Jahren genauso stark gewachsen wie der Kryptomarkt selbst. Das Unternehmen erzielte seine Gewinne hauptsächlich durch die Mittel, die zur Deckung der ausgegebenen Coins bereitgestellt werden müssen. Im ersten Halbjahr 2024 belief sich dieser Gewinn auf etwa 5,2 Milliarden Dollar.

Neben dem potenziell interessanten Geschäftsmodell für andere Unternehmen scheinen Stablecoins auch immer häufiger für andere Transaktionen verwendet zu werden. Während sie zunächst hauptsächlich zur Kapitalverlagerung auf Börsen eingesetzt wurden, werden sie mittlerweile auch für Zahlungen verwendet. So tätigte Russland bereits Zahlungen für seine Importe mit Stablecoins, um traditionelle Banken zu umgehen.

Auch in aufstrebenden Volkswirtschaften wie der Türkei, Indien und Nigeria entscheidet sich fast die Hälfte der Krypto-Nutzer dafür, ihr Geld in Stablecoins – und damit in Dollar – aufzubewahren. Zudem zahlt fast die Hälfte dieser Gruppe mit Stablecoins für Waren und Dienstleistungen. Ein schnell wachsender Markt, der nun auch in Europa Chancen für neue Stablecoins bieten könnte.

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Jan-Eric Stehr

Jan-Eric Stehr ist seit August 2023 Chief Editor bei Crypto Insiders. Davor übersetzte und lokalisierte er die Website ins Deutsche. Mit seinem Ingenieursabschluss (B.Sc.) in Prozessmanagement/Maschinenbau und beruflicher Erfahrung im Consulting, unterstützt er Unternehmen beim Einstieg in den deutschen Markt. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen fand er 2020, als er in sie investierte, und durch seine freiberufliche Tätigkeit vertiefte er sich weiter in dieses Thema.

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