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Der Markt für Stablecoins ist seit Ende letzten Jahres stark gestiegen, und er scheint weiter zu wachsen. Laut Forschern steht das Volumen dieser Tokens kurz davor, das gesamte Zahlungsvolumen von Visa übertreffen. Aber vielleicht ist nicht alles positiv. Ein großer Teil dieses Volumens könnte nämlich gefälscht sein.
Stablecoins schneller größer als Visa?
In einem Forschungsbericht schreibt Sacra-Mitgründer und -CEO Jan-Erik Asplund, dass der Stablecoin-Markt voraussichtlich schon im zweiten Quartal das Zahlungsvolumen von Visa übersteigen wird. Es wird erwartet, dass Visa im zweiten Quartal etwa 3 Billionen US-Dollar in Transaktionen abwickeln wird.
Der Stablecoin-Markt erreichte im ersten Quartal ein Handelsvolumen von rund 2 Billionen Dollar, der Markt muss also um mindestens 50 Prozent wachsen, um das Niveau von Visa zu erreichen. Aber laut Sacra wird es nicht dabei bleiben, er prognostiziert, dass der Markt noch im selben Quartal auf 4 Billionen Dollar anwachsen wird. Das ist doppelt so viel wie heute und 50% mehr als Visa.
Gleichzeitig gibt es noch viel zu tun, was den Gesamtmarktwert der Stablecoins angeht. Dieser beträgt nämlich ’nur‘ 161 Milliarden US-Dollar. Von den regulären US-Dollar sind etwa 27 Billionen im Umlauf, wie wir kürzlich aus einem kritischen Tweet von Elon Musk erfahren haben.
Visa: 90 % des Stablecoin-Volumens ist gefälscht
Aber Cuy Sheffield, der Leiter der Krypto-Abteilung von Visa, ist damit überhaupt nicht einverstanden. Er verweist auf einen Bericht von Visa aus dem letzten April, der ironischerweise „Making Sense of Stablecoins“ heißt. Der Zahlungsgigant selbst stellt fest, dass der größte Teil des Volumens der Stablecoins gefälscht ist.
Here’s how we think about separating signal from noise in stablecoin data at Visa – https://t.co/5k1W5io2Bk
— Cuy Sheffield (@cuysheffield) May 5, 2024
Schlimmer noch, nur 10% stammen von ‚echten‘ Nutzern. Das sind 149 Milliarden Dollar von insgesamt 2,2 Billionen Dollar an Transaktionen. Der Rest sind Transaktionen von Bots, kleinen Programmen, die bestimmte Dinge automatisch erledigen.
Diese Bots sind nicht immer nutzlos und haben auch nicht immer böse Absichten, auch wenn man das nicht ausschließen kann. Dennoch, so der Visa-Chef, könne man sie nicht mit dem Volumen von Visa vergleichen, das ausschließlich aus ‚echten‘ Transaktionen bestehe.