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Der Kryptomarkt befindet sich aktuell in einer Seitwärtsphase. Viele Anleger warten geduldig auf den nächsten Bullrun oder eine Altseason, in der alternative Kryptowährungen wieder deutliche Kursgewinne verzeichnen könnten.
In dieser Lage fragen sich viele Anlegerinnen und Anleger: Sollte ich meine Coins einfach halten – oder sie durch Staking für mich arbeiten lassen? Diese Methode ermöglicht es Krypto-Besitzern, passive Einkünfte zu generieren, während sie auf die nächste Marktbewegung warten.
Ich habe Krypto-Experte Yarvin Stolz alias Jaytrading gefragt ob sich Staking jetzt lohnt, und worauf man achten sollte.
Staking kurz erklärt: Belohnung für Netzwerksicherheit
Staking ist ein zentrales Element von Proof-of-Stake-Blockchains. Bei diesem Konsensmechanismus stellen Nutzer ihre Kryptowährungen als eine Art Sicherheit zur Verfügung, um an der Validierung von Transaktionen teilzunehmen. Im Gegenzug erhalten sie Belohnungen in Form zusätzlicher Coins.
Im Unterschied zum energieintensiven Mining bei Bitcoin (BTC) tragen Staker zur Netzwerksicherheit bei, ohne dass dafür massive Rechenleistung erforderlich ist.
Während zentrale Plattformen wie Börsen (Centralized Exchanges, CEX) einfache Handhabung bieten, versprechen dezentrale Lösungen (DeFi-Staking) mehr Kontrolle, aber auch höhere Komplexität.
Einige Projekte verlangen eine feste Bindungsdauer (Lock-up), während andere flexibles Staking ohne festgelegte Zeiträume anbieten.
Chancen nutzen, Risiken kennen: Pro & Contra Staking
Staking hat vor allem in einem stagnierenden Markt seinen Reiz. Du kannst dein Coin-Bestand kontinuierlich vergrößern, das Netzwerk stärken und durch Reinvestition vom Compounding-Effekt profitieren. Gleichzeitig solltest du mögliche Nachteile nicht unterschätzen:
Vorteile:
- Regelmäßige Rewards trotz Seitwärtsmarkt
- Netzwerkunterstützung durch aktive Teilnahme
- Zinseszinseffekt bei Wiederanlage
Risiken:
- Bindung der Coins kann bei Kursanstiegen teuer werden
- Slashing-Risiko bei technischen Fehlern von Validatoren
- Plattform- und Smart-Contract-Risiken je nach Anbieter
Eine wesentliche Überlegung beim Staking sind Lock-up-Perioden. Wenn Coins für einen bestimmten Zeitraum gebunden sind, besteht das Risiko, dass man bei plötzlichen Marktbewegungen nicht reagieren kann.
Man steht dann vor dem Dilemma: höhere Renditen durch längere Bindung oder Flexibilität für schnelle Marktreaktionen?
Staking-Strategien: Flexibel bleiben ist aktuell das A und O
Jaytrading verfolgt einen klaren Ansatz beim Staking:
„Staking mit Lock-Perioden von 90 Tagen beispielsweise, die nutze ich nicht.“
Diese Strategie priorisiert Flexibilität über maximale Rendite.
Flexibles Staking ohne lange Bindungszeiträume kann besonders für aktivere Anleger sinnvoll sein. Sollte der Markt plötzlich an Fahrt gewinnen, behält man die Freiheit, schnell zu reagieren und Gewinne zu realisieren.
Die optimale Strategie hängt letztlich von den individuellen Zielen ab. Langfristige Hodler können durchaus von höheren Renditen durch längere Bindungszeiträume profitieren, während kurzfristig orientierte Anleger Flexibilität bevorzugen sollten.
Wo kann man sicher und flexibel staken?
Jaytrading empfiehlt, direkt in den nativen Ökosystemen der jeweiligen Projekte zu staken: Er selbst staket „Immer in den Ecosystems direkt. Das geht bei jedem Projekt eigentlich.“ Er nennt konkrete Beispiele:
- Polkadot (DOT) – Staking direkt im Ecosystem
- Cardano (ADA) – über native Wallets wie Daedalus oder Yoroi
- Verasity (VRA) – über die Verawallet
- Bittensor (TAO) – über die Bittensor Wallet
Der große Vorteil dieser Herangehensweise liegt in der Reduzierung von Drittanbieter-Risiken und der vollen Kontrolle über die eigenen Assets.
Jaytrading räumt ein: „Zwar immer nervig 10 Accounts/Wallets zu erstellen, aber ist die beste und sicherste Möglichkeit.“
Was du vor dem Staking beachten solltest
Vor der Staking-Entscheidung solltest du die Tokenomics des jeweiligen Projekts analysieren. Eine hohe Inflationsrate kann die reale Rendite deutlich schmälern. Die nominalen Staking-Rewards sollten immer im Verhältnis zur potenziellen Kursentwicklung betrachtet werden.
Die Netzwerkgesundheit und -sicherheit sind weitere entscheidende Faktoren. Ein Projekt mit sinkender Nutzerbasis oder Sicherheitsproblemen kann trotz hoher Staking-Renditen langfristig problematisch sein.
Für eine fundierte Entscheidung ist eigene Recherche unerlässlich. Plattformen wie StakingRewards.com und DeFiLlama, Projekt-Discords und die offiziellen Ecosystem-Websites bieten wertvolle Informationen zur Bewertung von Staking-Möglichkeiten.
Fazit: Mit Staking besser durch die Flaute
In der aktuellen Marktphase ist Geduld gefragt. Staking kann dabei helfen, diese Zeit sinnvoll zu nutzen und durch passives Einkommen den eigenen Coin-Bestand zu vergrößern.
Wichtig ist aktuell, sich Flexibilität zu bewahren und nicht alle verfügbaren Mittel langfristig zu binden, falls der nächste langersehnte Bullrun plötzlich einsetzt.
Staking bietet die Möglichkeit, das eigene Kapital für sich arbeiten zu lassen, während man auf den nächsten Marktaufschwung wartet. Mit der richtigen Strategie und einer sorgfältigen Auswahl der Staking-Optionen kann diese Zeit der Marktstagnation produktiv genutzt werden.
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Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Finanzberatung dar. Kryptowährungen sind volatile Assets und bergen erhebliche Risiken. Triff Investitionsentscheidungen stets auf Basis eigener Recherche.