Widersprüche zwischen Versprechen und Insider-Gewinnen
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Das neueste Krypto-Projekt, World Liberty Financial (WLFI), das von der Trump-Familie gefördert wird, zieht viel Aufmerksamkeit auf sich – jedoch nicht wegen der versprochenen Revolution im dezentralen Finanzwesen (DeFi), sondern wegen der enormen Gewinne, die Insider anscheinend erzielen.
Hohe Krypto-Gewinne für Insider
Präsidentschaftskandidat Donald Trump taucht häufig im Krypto-Nachrichten auf, meist in einem positiven Licht. Er wird als Befürworter von Kryptowährungen angesehen, insbesondere von Bitcoin (BTC), und erhält viel Unterstützung aus der Krypto-Gemeinschaft. Diesmal jedoch erntet er Kritik.
Laut einem durchgesickerten Whitepaper, das CoinDesk in die Hände bekommen hat, sind 70 Prozent der Tokens von WLFI für die Gründer des Projekts und das Team reserviert. Im Vergleich zu anderen Blockchain-Projekten ist dies ein sehr hoher Prozentsatz: Bei Ethereum (ETH) wurden beispielsweise nur 16,6 Prozent der Tokens für frühe Mitwirkende reserviert.
Erfüllt World Liberty Financial seine Versprechen?
World Liberty Financial präsentiert sich als Plattform, die die Macht über die Finanzen in die Hände des Volkes zurückgeben möchte und behauptet, eine Lösung für das korrupte traditionelle Finanzsystem zu bieten. Diese Versprechungen stehen in krassem Widerspruch zu den erheblichen Gewinnen, die die Gründer mit diesem Projekt erzielen könnten. Von den verbleibenden 30 % der Tokens, die durch einen öffentlichen Verkauf verteilt werden, fließt ein Teil des Erlöses ebenfalls an die Insider des Projekts.
Kritik aus der Krypto-Community
Aus der Krypto-Industrie kommen kritische Stimmen. Nic Carter, eine prominente Figur in der Krypto-Welt und Trump-Unterstützer, äußerte sich auf X besorgt über das Projekt. Er bezeichnete es als potenzielles Desaster für Trumps politische Karriere und wies darauf hin, dass die Plattform ein großes Ziel für Hacker sein könnte. Sollte das Projekt einem solchen Angriff zum Opfer fallen, könnte das eine große Blamage für Trump bedeuten.
Obwohl die Trump-Familie eng mit dem Projekt verbunden ist, stellt das Whitepaper von WLFI ausdrücklich klar, dass das Projekt kein politisches Vorhaben ist: „World Liberty Financial gehört nicht Donald J. Trump, wird nicht von ihm verwaltet, kontrolliert oder verkauft“, heißt es im Whitepaper. Ob diese Zusammenarbeit der Trump-Kampagne oder dem WLFI-Projekt schaden wird, bleibt abzuwarten.