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In letzter Zeit häufen sich in den Nachrichten Berichte über eine mögliche Rezession in den Vereinigten Staaten. Nun warnt auch Cathie Wood, CEO von ARK Invest, dass das Weiße Haus das Risiko einer Rezession unterschätze. Doch wie realistisch ist ihr Szenario und was bedeutet das für Investoren?
Cathie Wood und Krypto
Cathie Wood ist Gründerin und CEO von ARK Invest, einem Investmentprojekt, das sich auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Elektrofahrzeuge konzentriert. Sie ist vor allem bekannt für ihr starkes Vertrauen in Unternehmen wie Tesla, aber auch in die Kryptowährung Bitcoin (BTC).
Wood ist zudem für ihren optimistischen Blick auf die Zukunft bekannt. Sie glaubt fest daran, dass Innovation weiteres Wachstum fördern wird. So erzielte ihr Investmentprojekt während der Corona-Jahre (2020-2021) beachtliche Gewinne, geriet jedoch später in die Kritik, als Technologiewerte sanken. Trotz dieser Schwächephase wird ihre Vision von vielen Anlegern weiterhin verfolgt.
Wood: „Sorgen über Rezession“
Während eines Online-Meetings auf dem Digital Asset Summit äußerte Wood Bedenken, dass der US-Finanzminister Scott Bessent sich keine Sorgen über eine Rezession mache. Wood hingegen erklärte:
„Wir machen uns Sorgen über eine Rezession, wir glauben, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes dramatisch abnimmt.“
Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zeigt an, wie schnell Geld in der Wirtschaft ausgegeben wird. Wenn dieser Wert sinkt, bedeutet dies, dass Menschen und Unternehmen ihr Geld langsamer ausgeben oder es zurückhalten. Dies kann zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums oder sogar zu einer Rezession führen.
Wood warnt somit vor einer möglichen Abkühlung der Wirtschaft. Dies könnte zudem zu Maßnahmen wie Zinssenkungen oder Konjunkturprogrammen führen.
„Ich denke, was passieren wird, ist, dass ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der US-Regierung und der Federal Reserve (FED) deutlich mehr Spielraum geben könnte, um Maßnahmen wie Steuersenkungen und geldpolitische Anpassungen umzusetzen.“
Weitere Zinssenkungen?
Anleger erwarten derzeit, dass die US-Notenbank bald mit ihrer Politik zur Reduzierung der Geldmenge, bekannt als quantitative Straffung, aufhören wird. Laut der Krypto-Wettplattform Polymarket, auf der Investoren auf solche Ereignisse setzen können, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100 Prozent, dass dies vor Mai eintritt. Kryptoinvestoren gehen also fest davon aus.
Zudem rechnen Anleger damit, dass in der zweiten Jahreshälfte mehrere Zinssenkungen folgen werden. Daten der CME Group zeigen, dass etwa 65 Prozent davon ausgehen, dass die Zinssätze bei der FED-Sitzung am 18. Juni niedriger sein werden.
Heute steht die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an. Dabei geht es weniger um den Zinsentscheid selbst, da eine unveränderte Zinspolitik als sicher gilt. Vielmehr richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Worte von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Zentralbank.