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Im Februar wurde die Kryptobörse Bybit in einem der größten Kryptoskandale aller Zeiten gehackt. Insgesamt wurden 1,4 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen gestohlen. CEO Ben Zhou enthüllt nun, dass ganze 20 Prozent der gestohlenen Gelder unauffindbar sind.
Trotz der Herausforderungen bleibt ein großer Teil des Geldes verfolgbar. Die Suche nach dem restlichen Betrag wird jedoch durch fortschrittliche Verschleierungstechniken der nordkoreanischen Hacker erschwert.
Bybit-CEO enthüllt, dass Hunderte Millionen unauffindbar sind
Der CEO der Krypto-Börse Bybit hat sich erneut zu der groß angelegten Attacke vor einigen Wochen geäußert. Im Februar 2025 wurde Bybit Opfer eines massiven Hacks, bei dem Kryptowährungen im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar gestohlen wurden, hauptsächlich in Form von 500.000 Ethereum (ETH). Der Hack führte zu erheblichen Verlusten für die Plattform. Inzwischen hat CEO Ben Zhou ein Update zum Verbleib der gestohlenen Gelder gegeben.
Zhou bestätigt, dass 20 Prozent der gestohlenen 1,4 Milliarden US-Dollar an Kryptowährungen verschwunden und nicht mehr zurückverfolgbar sind. Er erklärte, dass diese 20 Prozent unwiederbringlich verloren seien. Insgesamt handelt es sich dabei um einen Wert von etwa 280 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 265 Millionen Euro.
Dies bedeutet, dass das Geld erfolgreich gewaschen oder an Plattformen gesendet wurde, die Transaktionen verschleiern. Dennoch bleibt etwa 1,07 Milliarden US-Dollar der gestohlenen Kryptowährungen weiterhin verfolgbar. Die Behörden setzen ihre Bemühungen fort, um die gestohlenen Vermögenswerte wiederzuerlangen.
„Insgesamt wurden 1,4 Milliarden US-Dollar gehackt, etwa 500.000 ETH. Davon sind 77 Prozent weiterhin verfolgbar, 20 Prozent nicht mehr auffindbar und 3 Prozent wurden eingefroren“, erklärte Zhou in einem Beitrag auf X.
Hacker verstecken gestohlene 1 Milliarde US-Dollar über Tausende Wallets
Zhou gab die neue Erkenntnis am 4. März bekannt und erklärte, dass es den Hackern gelungen sei, einen Großteil der gestohlenen Vermögenswerte zu verschleiern. Der CEO erklärte, dass die Kryptowährungen wahrscheinlich durch sogenannte „Mixers“ gewaschen wurden, eine Technik, die die Identität der Empfänger verbirgt, oder auf Plattformen transferiert wurden, die Transaktionen verschleiern.
Die Hacker haben etwa 1 Milliarde US-Dollar der gestohlenen Gelder (417.348 ETH) in Bitcoin (BTC) umgewandelt. Diese wurden auf 6.954 verschiedene Krypto-Wallets verteilt, mit einem Durchschnitt von 1,71 BTC pro Wallet.
Diese Aufsplitterung erschwert das weitere Nachverfolgen und die Rückforderung der gestohlenen Vermögenswerte erheblich. Durch die Verteilung auf so viele verschiedene Wallets wird es für Ermittler wesentlich komplizierter, den genauen Standort der Gelder zu bestimmen und die Täter zu verfolgen.
Bybit sucht Hilfe in der Krypto-Industrie, Community hilft aktiv mit
Der Hack zählt zu den größten in der Geschichte der Kryptowährungen und sorgte weltweit für Aufsehen. Die Täter werden vermutlich der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus zugeordnet. Diese nutzt hochentwickelte Techniken, um gestohlene Kryptowährungen umzuwandeln und zu verstecken. Die Krypto-Industrie kämpft schon seit längerem mit dieser berüchtigten asiatischen Hackergruppe. Es ist daher nicht das erste Mal, dass Nordkoreaner Gelder von großen Kryptobörsen stehlen.
Laut Zhou werden die nächsten ein bis zwei Wochen entscheidend sein, um weitere gestohlene Gelder einzufrieren. Dies muss geschehen, bevor die Hacker versuchen, die gestohlenen Kryptowährungen über Kryptobörsen, Over-the-Counter (OTC)-Plattformen und Peer-to-Peer (P2P)-Transaktionen in andere Währungen umzuwandeln. Da bei den letzten beiden Methoden keine Vermittler involviert sind, ist die Rückverfolgung dieser Transaktionen besonders schwierig.
Die Krypto-Community unterstützt Bybit massiv bei der Fahndung nach den Geldern. Am 25. Februar identifizierte das Blockchain-Analyseunternehmen Elliptic bereits über 11.000 Wallets, die mit den Bybit-Hackern in Verbindung stehen. Außerdem wurden 11 Bounty-Hunter mit insgesamt 2,1 Millionen US-Dollar für ihre Bemühungen zur Sperrung gestohlener Gelder belohnt. Die neuesten Entwicklungen zu diesem Fall werden weiterhin aufmerksam verfolgt.