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Nach einem turbulenten Start in 2025 scheint sich Bitcoin (BTC) leise für ein mögliches Comeback vorzubereiten. Das Vertrauen in BTC nimmt zu, während der US-Dollar inmitten eines eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China weiter an Boden verliert. Analysten und Händler betrachten besonders den schwächelnden Dollar als möglichen Treiber für eine kommende Rally. Dennoch sehen andere Analysten dunkle Wolken aufziehen, die einen Krypto-Winter mit sich bringen könnten.
Dollar unter Druck, Bitcoin im Vorteil?
Laut Bitwise-Analyst Andre Dragosch ist der Dollar derzeit deutlich stärker, als es auf Basis wirtschaftlicher Daten gerechtfertigt wäre. Die Bank bezeichnet die amerikanische Währung sogar als „erheblich überbewertet“ und prognostiziert, dass diese Stärke nicht lange haltbar sei. Ähnliche Situationen aus der Vergangenheit zeigen, dass sobald das Vertrauen in den Dollar zu bröckeln beginnt, alternative Anlagen wie Gold und zunehmend auch Bitcoin davon profitieren.
Kryptohändler BitBull weist darauf hin, dass Bitcoin in der Vergangenheit in vergleichbaren Szenarien stark anstieg. Denke an Ende 2023, als BTC sich nach Monaten des Pessimismus kräftig erholte. Jetzt scheint sich ein solches Szenario möglicherweise zu wiederholen, besonders mit der Aussicht, dass die amerikanische Zentralbank in der zweiten Jahreshälfte Zinssenkungen durchführen könnte. Niedrigere Zinsen machen den Dollar weniger attraktiv, während knappe digitale Vermögenswerte an Beliebtheit gewinnen.
Ein neuer Krypto-Winter?
Es gibt auch andere Stimmen von Coinbase-Analysten. Sie sehen einen möglichen Krypto-Winter im Anmarsch als Folge des Handelskriegs der Vereinigten Staaten mit China. Laut David Duong, Forschungsleiter bei der Krypto-Börse Coinbase, bilden Trumps launische Zölle anhaltenden Gegenwind für risikoreiche Anlagen. Trotz eines verbesserten Krypto-Regulierungsklimas und Trumps Pro-Krypto-Haltung warnt Duong, dass Anleger vorerst vorsichtig bleiben werden, zumindest für die kommenden vier bis sechs Wochen.
„Der Weg zur Erholung für Krypto bleibt herausfordernd, selbst mit dem einzigartigen Rückenwind aus der Regulierung,“ so Duong.
Innerhalb der Kryptowelt wird mit einem ‚Krypto-Winter‘ meist ein langanhaltender Bärenmarkt bezeichnet. Während bei Aktien ein Rückgang von 20 Prozent oft als Maßstab dient, funktioniert diese Faustregel bei digitalen Vermögenswerten weniger gut, so Duong. Durch ihre Volatilität und den 24/7-Handel sind andere Indikatoren nötig, um Trends zu deuten. Duong weist auf die Bedeutung des 200-Tage-Durchschnitts von Bitcoin hin. Wenn der Kurs längere Zeit darunter notiert, ist das ein Hinweis auf nachlassendes Momentum, und umgekehrt.
Kürzlich tauchte Bitcoin kurz unter diese wichtige Grenze, teilweise durch das Sentiment rund um den Handelskrieg. Gleichzeitig ziehen sich Risikokapitalgeber aus dem Kryptomarkt zurück und Altcoinpreise sinken weiter. Laut Duong sind dies „Merkmale eines aufkommenden Krypto-Winters.“