Gegengutachten kritisiert den EZB-Bericht über Bitcoin-Verbot
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Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichte Anfang dieses Monats einen umstrittenen Bericht, in dem gefordert wurde, Bitcoin (BTC) entweder zu regulieren oder sogar zu verbieten, wie bereits in früheren Bitcoin-Nachrichten berichtet wurde. Nun haben einige Krypto-Forscher den Bericht umfassend kritisiert.
Was im EZB-Bericht stand
Der EZB-Bericht beschrieb Bitcoin als instabil und wenig nützlich für die Wirtschaft. Zudem hieß es, dass der Großteil des Bitcoin-Vermögens bei einer kleinen Gruppe konzentriert sei, was als großes Problem angesehen wurde. Auch die starke Volatilität des Bitcoin-Kurses wurde hervorgehoben.
Insgesamt zeichnete der Bericht ein negatives Bild von Bitcoin und stellte die langfristige Zukunft der Kryptowährung infrage, da er diese Merkmale als Zeichen von Unsicherheit sah.
Krypto-Forscher kritisieren
Murray Rudd, Mitglied der pro-Bitcoin-Gruppe Satoshi Action Fund, äußerte scharfe Kritik an diesen Schlussfolgerungen. In einer am 22. Oktober veröffentlichten Antwort, die im Namen der Krypto-Wissenschaftler veröffentlicht wurde, wiesen sie auf methodologische Schwächen des Berichts hin. Sie behaupteten, der Bericht sei durch persönliche oder institutionelle Vorurteile beeinflusst und biete keine glaubwürdige Analyse des Wertes oder der Zukunft von Bitcoin.
Die Forscher verwiesen darauf, dass im Bericht behauptet wurde, Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) seien die bessere Lösung für moderne Finanzsysteme. Bitcoin hätte keinen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und sei langfristig nicht überlebensfähig. Rudd betonte, dass die EZB CBDCs als „Krypto der Zukunft“ fördere, was viele Bitcoin-Befürworter verärgert habe.
Fehlerhafte Argumente und eigennützige Interessen
Rudd wies zudem darauf hin, dass das primäre Ziel von Bitcoin im Bericht falsch dargestellt wurde. Der Bericht behauptete, dass Bitcoin von einem Zahlungsmittel zu einer Investition mutiert sei. Auch die technologische Basis von Bitcoin, insbesondere das Proof-of-Work (PoW)-Modell und die Dezentralisierung, wurde laut den Forschern missverstanden.
In der Antwort wurde auch die Rolle der EZB-Autoren hervorgehoben, die stark an der Entwicklung von CBDCs interessiert seien. Die Forscher deuteten an, dass diese Autoren ein Interesse daran haben könnten, Bitcoin als minderwertige und risikoreiche Anlage darzustellen:
„Angesichts der strategischen Ausrichtung der EZB auf die Entwicklung einer CBDC ist es naheliegend, dass die Autoren, zumindest indirekt, ein Interesse daran haben, Bitcoin schlecht darzustellen.“
Schließlich ignorierte der Bericht auch wichtige Vorteile von Bitcoin, wie den Zugang zu Finanzdienstleistungen und internationalen Zahlungen. Bitcoin könnte insbesondere in Ländern mit instabilen Währungen und für die zugrunde liegende Technologie von großem Nutzen sein.