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Der Kryptomarkt ist mit starkem Gegenwind ins Jahr 2025 gestartet. So haben die Bitcoin-ETFs in den vergangenen Monaten Milliarden Dollar verloren. Krypto-Experten diskutieren intensiv darüber, ob der Bullenmarkt von Bitcoin (BTC) vorbei ist. Ki Young Ju, der Gründer und CEO von CryptoQuant, ist davon überzeugt.
Der Analyst untersuchte unter anderem das Handelsverhalten von vermögenden Investoren. Diese sogenannten „Whales“ verkaufen BTC zu immer niedrigeren Preisen. Sie agieren auf einem Finanzmarkt, der von Unsicherheit geprägt ist. Geopolitische Spannungen und der Handelskrieg von Trump setzen den Bitcoin-Kurs erheblich unter Druck.
Ist der Bullenmarkt von Bitcoin vorbei?
Der CEO von CryptoQuant hat über 400.000 Follower auf „X“ (Twitter). Sein neuester Beitrag zur aktuellen Kryptomarktlage sorgt für zahlreiche Reaktionen von Krypto-Investoren. Er schreibt Folgendes:
#Bitcoin bull cycle is over, expecting 6–12 months of bearish or sideways price action. pic.twitter.com/f80bnNhjy4
— Ki Young Ju (@ki_young_ju) March 17, 2025
Ju erwartet in den kommenden 6 bis 12 Monaten eine Seitwärtsbewegung des BTC-Kurses. Diese Aussage steht im starken Kontrast zu seinen früheren Prognosen. Noch zu Beginn dieses Monats hatte er geschrieben, dass der Bullenmarkt „nach wie vor intakt“ sei, jedoch langsamer voranschreite.
Kryptomarkt besorgt über Liquidität
Der CEO von CryptoQuant stützt seine Einschätzung auf verschiedene Indikatoren. So ist die Nachfrage nach BTC in letzter Zeit stark zurückgegangen. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass sich der Markt in einem Bärenmarkt befindet. „Die Nachfrage bleibt zurück, aber es ist noch zu früh, um von einem Bärenmarkt zu sprechen“, so Ju.
Laut Ju deuten verschiedene On-Chain-Indikatoren auf das Ende des Bullenmarkts hin. Besonders besorgt zeigt er sich über die Liquidität im Markt. Der Zustrom von neuem Kapital ist zum Erliegen gekommen, was sich negativ auf den Kryptomarkt auswirkt.
Nicht nur die Zahl neuer Investitionen, sondern auch die sogenannte Realized Market Cap ist laut dem CEO ins Stocken geraten. Dies ist eine alternative Methode zur Berechnung der Marktkapitalisierung, bei der der Bitcoin-Preis mit der Größe jeder letzten Transaktion multipliziert wird.
Wenn die Realized Market Cap stagniert oder zurückgeht, fließen kaum noch neue Investitionen in den Markt. Ju äußerte sich dazu auf Telegram wie folgt:
„BlackRocks IBIT verzeichnete drei aufeinanderfolgende Wochen mit Abflüssen. Selbst bei einem Rekordvolumen von fast 100.000 Dollar bewegte sich der Bitcoin-Preis kaum. Ohne frische Liquidität zur Abfederung hoher Verkaufsdrucke ist dies ein bärisches Signal.“
CryptoQuant: „BTC fällt auf 63.000 Dollar“
Ju ist seit 2018 CEO von CryptoQuant. Sein Unternehmen erwartet einen Rückgang des BTC-Kurses auf 63.000 Dollar, falls die Unterstützungszone zwischen 75.000 und 78.000 Dollar nicht hält.
Diese Prognose basiert unter anderem auf der sogenannten MVRV Ratio Z-Score. Dies ist ein Indikator, der anhand von Blockchain-Daten bestimmt, ob Bitcoin über- oder unterbewertet ist.
Nicht alle Krypto-Experten teilen die Einschätzung von CryptoQuant. Pav Hundal, leitender Analyst bei Swyftx, zeigt sich unbesorgt über die aktuelle Marktlage. Seiner Meinung nach ist die Weltwirtschaft weiterhin stabil. Hundal bleibt optimistisch für den Kryptomarkt:
„Sobald der Markt wieder bereit ist, Risiken einzugehen, wird Kapital in risikoreiche Anlagen zurückfließen.“
Coinglass zieht andere Schlussfolgerung
„Bullenmärkte werden aus Pessimismus geboren, wachsen mit Skepsis, reifen mit Optimismus und sterben in Euphorie“, so der bekannte Investor John Templeton.
„Bullenmärkte werden aus Pessimismus geboren, wachsen mit Skepsis, reifen mit Optimismus und sterben in Euphorie“, so der bekannte Investor John Templeton.
Der Optimismus rund um Bitcoin im Jahr 2024 hat Unsicherheit und Skepsis Platz gemacht. Derzeit steht der Fear and Greed Index auf „Fear“ (Angst).
Trotz der negativen Stimmung gibt es auch Hoffnung. Eine aktuelle Analyse von Coinglass zeigt sich optimistisch. Laut dem Analyseunternehmen ist der Bullenmarkt noch lange nicht vorbei.