Die Spannungen im Nahen Osten haben sich in den letzten Tagen verstärk
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Im September verzeichnete der Kryptomarkt außergewöhnliche Erfolge. Viele Investoren waren optimistisch, und Bitcoin (BTC) stieg kurzzeitig über 65.000 $. Der Oktober ist zudem historisch gesehen der beste Monat für Bitcoin und andere Kryptowährungen.
Jedoch scheinen geopolitische Entwicklungen diesen Optimismus nun zu trüben. Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sorgten gestern für einen Schock, der Bitcoin um mehr als fünf Prozent abstürzen ließ, was zu zahlreichen Liquidationen führte.
$450 Millionen in Long-Positionen liquidiert
Bevor der Markt einbrach, war die Stimmung optimistisch. Viele Investoren erwarteten steigende Kurse und eröffneten Long-Positionen. Eine Long-Position bezeichnet die Erwartung, dass der Wert einer Kryptowährung steigen wird.
Laut Daten von CoinGlass verloren Bitcoin-Händler, die auf steigende Kurse gesetzt hatten, über 122 Millionen Dollar. Auch Ethereum (ETH)-Investoren erlitten Verluste von fast 100 Millionen Dollar. Weitere Altcoins wie Pepe (PEPE) sahen Liquidationen von über 85 Millionen Dollar.
In den letzten 24 Stunden wurden insgesamt 162.331 Händler liquidiert, mit einem Gesamtverlust von 543,47 Millionen Dollar. Davon entfielen 469,82 Millionen Dollar, fast 90 %, auf Long-Positionen. Dies sind die höchsten Zahlen seit Juli.
Ursache: Spannungen im Nahen Osten
Die Spannungen im Nahen Osten nahmen rapide zu, als der Iran beschloss, eine große Anzahl von Raketen auf Israel abzufeuern. Dies war eine Vergeltungsaktion, nachdem Israel Anführer der Hamas und der Hisbollah ausgeschaltet hatte.
Wichtige israelische Standorte wurden ins Visier genommen. Israel erwägt nun Vergeltungsmaßnahmen, während der Iran mit einer weiteren Eskalation droht. Der Bitcoin-Preis fiel zeitweise auf 60.300 $, erholte sich jedoch in den letzten Stunden auf über 61.500 $.
Schmerzhaft für viele Händler
Kurseinbrüche gehören zwar zur Krypto-Welt, aber der jüngste Rückgang war besonders schmerzhaft für Futures-Händler, die ihre größten Verluste seit Monaten hinnehmen mussten.
Viele Händler hatten bereits auf die bekannte „Uptober“-Phase gesetzt, da seit 2013 nur zwei Oktobermonate mit Verlusten endeten.
Trotz der aktuellen Turbulenzen deuteten die Marktbedingungen der letzten Wochen, einschließlich des globalen geldpolitischen Umfelds und der politischen Unterstützung in den USA, auf eine anhaltend positive Entwicklung hin.