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Die Finanzmärkte schienen in der vergangenen Woche einem Formel 1-Rennen zu gleichen. Die Kurse gingen mit Vollgas in die richtige Richtung, um dann durch die erhöhten Handelszölle komplett aus der Kurve zu fliegen.
Ein führender Analyst von Bitwise erwartet, dass Bitcoin (BTC) dieses Jahr mit einem Wert von 200.000 Dollar, umgerechnet 180.000 Euro, ins Ziel kommt.
Analysten sind über die Zukunft von BTC geteilter Meinung
Die vergangene Woche war ein ‚Race to the Bottom‘ für Aktien und Kryptowährungen. Der S&P 500 crashte und Bitcoin und Altcoins verloren dutzende Prozent an Wert.
Das negative Marktsentiment konnte Matt Hougan, Chief Investment Officer (CIO) bei Bitwise, nichts anhaben. Er schreibt regelmäßig Blogposts über finanzielle Themen. Am 9. April teilte der Finanzexperte seine positiven Zukunftserwartungen über Bitcoin:
Bitwise sagte im Dezember voraus, dass der Kurs von Bitcoin Ende dieses Jahres bei 200.000 $ stehen würde. Ich denke immer noch, dass diese Vorhersage erreichbar ist.“
Michael McGlone, Analyst bei Bloomberg, stimmt Matt Hougan nicht zu. In einem Interview machte er folgende Vorhersage über BTC:
Im Jahr 2020 stand Bitcoin bei 10.000. Das ist erst ein paar Jahre her. Ich denke, es geht wieder in diese Richtung.“
Übrigens machte McGlone 2022 eine Vorhersage, die sich später als richtig herausstellte.
Anleger atmen erleichtert auf durch Ankündigung von Trump
Am Tag, an dem Hougan seinen Blog schrieb, erhielt der Kryptomarkt positive Nachrichten. Das Weiße Haus kündigte an, dass die erhöhten Handelszölle für über 75 Länder vorerst vom Tisch sind. Präsident Trump legt eine Pause von 90 Tagen für internationale Handelspartner ein, mit Ausnahme von China.
Mit der Zollpause endet eine Woche voller Unruhe an den Märkten. Anleger atmen erleichtert auf, da der S&P 500 nicht weiter crasht. Der Aktienindex erlebte den größten Tagesanstieg seit dem Ausbruch von Covid-19.
Der explosive Anstieg zeigt, dass der Markt auf das Ende des Handelskriegs hofft. Dennoch bleibt die geopolitische und wirtschaftliche Situation launisch und unvorhersehbar. So gibt es nur eine Pause für Länder, die bereit sind, über die Importzölle zu verhandeln. China wehrt sich kräftig mit Maßnahmen gegen die USA. Dadurch gilt für dieses Land ein Importzoll von 104 Prozent.
Ein positiver Blick auf die Handelszölle von Trump
Donald Trump hält sich in der Regel nicht an ein Skript. Dadurch wissen selbst politische Insider nicht, ob er kurzfristig wieder die Strategie wechselt. Es ist daher schwer vorherzusagen, wie sich die Finanzmärkte langfristig entwickeln werden.
Hougan glaubt, dass die Handelszölle von Trump letztendlich positiv für Kryptowährungen wie Bitcoin ausfallen werden. Dies hängt mit der schwächeren Position des Dollars zusammen. „Die Trump-Regierung will einen schwächeren Dollar, selbst wenn das bedeutet, dass der Dollar seine Rolle als Weltreservewährung verliert“, so der Bitwise-Topmanager.
Der Effekt eines schwächeren Dollars auf Bitcoin
In seinem Blogpost erwähnt Hougan eine Rede von Steve Miran. Er ist seit Januar 2025 Vorsitzender des Rates der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses. Miran ist äußerst kritisch gegenüber dem Status des Dollars als Reservewährung. So sagte er unter anderem:
Die Reservefunktion des Dollars hat zu anhaltenden Währungsverzerrungen geführt und, zusammen mit unfairen Handelsbarrieren anderer Länder, zu unhaltbaren Handelsdefiziten beigetragen.“
Lex Hoogduin warnt vor dem Verlust des Dollars als Reservewährung. „Amerika schießt sich mit diesen Zöllen enorm ins eigene Bein“, so der ehemalige Präsident der Niederländischen Bank (DNB) in einem Interview.
Bitcoin erfährt direkt die Folgen eines schwächeren Dollars. Laut dem Bitwise-Analysten gibt es seit Jahren eine negative Korrelation zwischen BTC und dem amerikanischen Dollarindex (DXY). Bitcoin steigt, wenn der Dollar an Wert verliert. Hougan erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt, wodurch ein Wert von 200.000 letztendlich eine reale Option für Bitcoin ist.
Auf längere Sicht bietet ein schwächerer Dollar laut dem Analysten noch mehr Vorteile. So schreibt er über ein stärker fragmentiertes System, in dem BTC und Gold eine große Rolle innerhalb der Weltwirtschaft spielen:
Eine Verschiebung im globalen makroökonomischen System bietet Raum für neue Reservemittel.“