Kanadischer Entwickler wütend über suggestive Darstellung
Foto: Shutterstock/Istvan Csak
Peter Todd, ein früher Bitcoin-Entwickler, sieht sich nach der kürzlich veröffentlichten HBO-Dokumentation über Bitcoin mit Belästigungen und Drohungen konfrontiert. Die Doku „Money Electric: The Bitcoin Mystery“ bezeichnet Todd als den Schöpfer von Bitcoin und als die geheimnisvolle Figur hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto, was Todd und viele Experten entschieden zurückweisen.
Dennoch hat die Darstellung in der Öffentlichkeit großen Schaden angerichtet und Todd das Leben erschwert.
Todd bestreitet Gerüchte über angebliches Untertauchen nach Bitcoin-Doku
In der Dokumentation wird suggeriert, Todd sei der geheimnisvolle Gründer von Bitcoin, Satoshi Nakamoto. Laut einem Artikel von Wired, der am Dienstag erschien, hat Todd aus der Ausstrahlung sehr negative Erfahrungen gezogen. Seitdem wird er regelmäßig belästigt, wobei die Vorfälle von Drohungen bis hin zu Geldforderungen reichen. Man behauptete, dies habe Todd gezwungen, sich zeitweise aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.
Laut Todd stimmt dies jedoch keineswegs. Tatsächlich nimmt er weiterhin an öffentlichen Konferenzen teil. In einem Beitrag auf X erklärte der Kryptograf, dass die Medienberichte stark übertrieben seien.
Er schrieb: „Der jüngste Wired-Artikel, in dem behauptet wird, ich sei ‚untergetaucht‘, war stark überzogen…“
Den Post auf dem ehemaligen Twitter teilte er mit einem Foto der Konferenz, auf der er gesprochen hatte. Zuvor war er am selben Tag auf der Bühne in Atlanta, USA, gestanden.
Todd wütend
Trotz der entstandenen Unruhen ist Todd alles andere als zufrieden mit der Dokumentation. Er fühlt sich vom Regisseur Cullen Hoback, dem Filmemacher von ‚Money Electric: The Bitcoin Mystery‘, hintergangen. Todd, der bereits früh an der Entwicklung von Bitcoin beteiligt war, vermutete ursprünglich, dass Hobacks Interesse auf seinen technischen Beiträgen beruhte. Doch stattdessen wurde er als „enttarnter“ Bitcoin-Schöpfer dargestellt – laut HBO-Doku ist Todd Satoshi Nakamoto.
Auch Adam Back, eine wichtige Persönlichkeit in den Anfängen von Bitcoin, war in der Dokumentation involviert. Todd war in Kontakt mit Back, der wiederum angeblich Kontakt zum echten Nakamoto hatte. Todd hielt dies für einen plausiblen Grund für die Interesse an ihm. Doch Hoback deutete in der Dokumentation etwas anderes an: Todd soll 2010 in einem Bitcoin-Forum versehentlich unter seinem eigenen Namen auf einen Beitrag geantwortet haben, was angeblich den Verdacht aufkommen ließ, er sei Satoshi. Diese Darstellung überzeugte einige Bitcoin-Anhänger davon, dass Todd der wahre Satoshi sein könnte.
Laut dem Direktor von ‚Electric Money‘ hat Todd selbst zur Eskalation des „Satoshi“-Mythos beigetragen. Todd und sein Team hätten das Satoshi-Narrativ noch stärker aufgebauscht als die Doku selbst, sagte er. Ein bemerkenswerter Vorwurf, zumal HBO die Sendung mit Todds ironischen Worten abschloss: „Nun ja, ich bin Satoshi Nakamoto.“ Todd hatte solche Witze oft gemacht, um die Bitcoin-Community etwas zu necken.