Explosiver Anstieg der Zinsen setzt Kryptomarkt unter Druck
Foto: Westlight/Shutterstock
Bitcoin (BTC) erreichte gestern Abend nach Donald Trumps Wahlsieg ein neues Allzeithoch von 76.250 US-Dollar. Doch trotz dieser Rekordmarke ist nicht alles positiv, und es ist entscheidend, auch die möglichen Risikoszenarien zu betrachten.
Seitdem die US-Notenbank am 18. September ihren Leitzins um 50 Basispunkte senkte, sind die langfristigen Zinsen für Staatsanleihen explodiert. Diese Zinserhöhungen könnten für Bitcoin eine Gefahr darstellen, da sie Hypotheken, Unternehmens- und Konsumentenkredite teurer machen. Dadurch wird das Potenzial für künftiges Wirtschaftswachstum gebremst, was die Finanzmärkte unter Druck setzt.
Lösungsansätze der Zentralbank
Obwohl Bitcoin und Aktien gestern kräftige Gewinne verzeichneten, wären die Ergebnisse wahrscheinlich noch besser ausgefallen, wenn die Zinsen nicht so stark gestiegen wären. Die Marktreaktion deutet darauf hin, dass Investoren erwarten, dass die USA unter Trump größere Haushaltsdefizite erleben werden. Anleger fordern daher höhere Zinsen, bevor sie Kapital in US-Staatsanleihen investieren.
Um diese Situation zu entschärfen, könnte die US-Notenbank kurzfristig einschreiten. Eine Möglichkeit wäre, bei der heutigen Sitzung auf eine klare Strategie hinzuweisen: etwa, die angekündigte Zinssenkung für Dezember auszusetzen, die Bilanz weiter zu reduzieren und den Ankauf langfristiger Staatsanleihen (über fünf Jahre) zu vermeiden.
Ein anderer Ansatz wäre, dass die Zentralbank langfristige Anleihen kauft, um die Zinsen zu dämpfen. Dies könnte jedoch die Inflationserwartungen erhöhen, was die Bereitschaft der Investoren, Anleihen zu kaufen, weiter schwächen könnte. Die Märkte brauchen Vertrauen in die langfristige Stabilität – andernfalls könnte eine härtere Landung der Wirtschaft, sprich eine mögliche Rezession, wieder realistischer erscheinen.
Ein alternatives Szenario
Ein bisher weniger beachtetes Szenario ist, dass die Trump-Regierung sich gezielt für eine Reduzierung der Staatsausgaben einsetzen könnte, wie es Elon Musk bereits ins Spiel gebracht hat. Musk erwähnte mögliche Einsparungen von 2 Billionen US-Dollar jährlich – ein Plan, der dem Trend steigender Defizite entgegenwirken würde.
Sollte dieses Szenario eintreten, könnte das jedoch einen negativen Effekt auf den Bitcoin-Kurs haben. Denn wenn die USA das Schuldenproblem in den Griff bekommen, wird die Nachfrage nach Inflationsabsicherungen wie Bitcoin und Gold möglicherweise sinken.
Die Unsicherheit bleibt groß, und inwieweit die Trump-Administration ihre Ankündigungen tatsächlich umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Finanzmärkte beobachten diese Entwicklungen genau, da die Handlungen der US-Regierung und Notenbank entscheidend für den weiteren Kurs von Bitcoin und die globale Wirtschaftslandschaft sein könnten.