Bitcoin profitiert von Zinssenkung, doch Experten sind skeptisch
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Am Mittwoch senkte die US-Notenbank den Leitzins um deutliche 0,50 %. Fast unmittelbar danach schoss der Bitcoin-Kurs (BTC) in die Höhe und die US-Aktienmärkte erreichten neue Allzeithochs.
Aber war dieser Zinssenkungsschritt von 0,50 % wirklich notwendig, um eine Rezession in den USA zu verhindern?
Bitcoin profitiert, aber hat die Federal Reserve einen Fehler gemacht?
Anleger werden sich wohl kaum beschweren, denn die Finanzmärkte schossen nach der Zinsentscheidung der Federal Reserve in die Höhe. Schaut man jedoch auf die Wirtschaftsdaten, scheint die Zinssenkung von 0,50 % von vergangenem Mittwoch etwas übertrieben.
Die Federal Reserve hat möglicherweise eine Fehleinschätzung bei der Festlegung der Zinssenkung gemacht. Der Citi Economic Surprise Index (ESI) zeigt auf einen Blick, wo dieser Fehler möglicherweise liegt. Im Vorfeld der Zinssitzung vom 31. Juli kamen die Wirtschaftsdaten kontinuierlich schwächer als erwartet herein, wodurch der ESI unter den Nullpunkt fiel.
Die Sorge um die US-Wirtschaft wuchs: Steuern wir etwa doch auf eine Rezession zu?
Inzwischen sind einige Wochen vergangen, und der ESI ist wieder deutlich gestiegen. Immer mehr Wirtschaftsdaten übertreffen die Erwartungen, wodurch das Risiko einer Rezession weiter abnimmt. Aus diesem Grund scheint die drastische Zinssenkung eher den Finanzmärkten zu dienen, während die Wirtschaft selbst keinen akuten Bedarf an dieser Unterstützung zeigte.
Warum entschied sich die Fed dann für diese Zinssenkung?
Für den Bitcoin-Kurs ist dies alles kein Problem. Im Gegenteil, Bitcoin profitiert stark von dieser Zinsentscheidung der Federal Reserve. Zinssenkungen in Kombination mit einer „sanften Landung“ sind theoretisch das ideale Szenario für die digitale Währung.
Das einzig Merkwürdige ist, dass eine klare Begründung für diese größere Zinssenkung von 0,50 % fehlt. Es gibt sogar Leute, die glauben, dass Jerome Powell und die Federal Reserve damit die Wahlen beeinflussen wollen.
Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Senkung von 0,50 % auf Grundlage der Wirtschaftsdaten nicht notwendig war und die Finanzmärkte dadurch in einen „Bull-Modus“ übergehen, während die Wahlen näher rücken. Das könnte dazu führen, dass die Menschen mit einem besseren Gefühl zur Wahl gehen, was möglicherweise den Demokraten zugutekommt.
Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten schnell gestiegen ist, was doch Argumente für diese größere Zinssenkung liefert. Außerdem ging der Zinssatz von 5,50 % auf 5,00 % zurück. Wir sollten dabei im Hinterkopf behalten, dass der Zins, selbst nach dieser 0,50%-Senkung, immer noch auf einem hohen Niveau liegt.