Fed könnte November-Zinssenkung auslassen
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Die Zinspolitik der US-Zentralbank (Federal Reserve) ist äußerst wichtig für den Bitcoin-Kurs und natürlich auch für alle anderen Finanzanlagen.
Diese Woche veröffentlichte die Federal Reserve (Fed) das Protokoll ihrer letzten Zinssitzung, die am 31. Juli stattfand. Auf den ersten Blick schienen die Protokolle sehr bullisch für Bitcoin zu sein, aber jetzt kommen doch wieder andere Geschichten ans Licht.
Uneinigkeit über Zinspolitik ist ein Hindernis für Bitcoin
Es ist deutlich, dass derzeit niemand genau weiß, was die Federal Reserve plant. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Zinssitzung setzte der Markt auf Zinssenkungen von insgesamt 0,95 % für die letzten Monate des Jahres 2024.
Das würde bedeuten, dass wir in den letzten drei Zinssitzungen des Jahres 2024 noch zwei Senkungen um 0,25 % und eine größere Zinssenkung um 0,50 % erleben.
Während der Zinssitzung am 31. Juli gab es bereits Zentralbanker, die sich für eine Zinssenkung aussprachen. Das zeigt, dass es innerhalb der Federal Reserve auch Personen gibt, die sich Sorgen über die Schwächung des Arbeitsmarktes machen. Letztendlich wurde jedoch beschlossen, die Zinsen unverändert zu lassen.
Dennoch ist eine Senkung um 0,95 % in diesem Jahr recht hoch angesetzt, besonders wenn man den Äußerungen der Zentralbanker zuhört, und das macht es für Investoren schwierig, Positionen in Bitcoin und anderen Vermögenswerten einzunehmen.
Keine Zinssenkung im November?
Wenn man beispielsweise den Aussagen von Jeffrey Schmid, dem Präsidenten der Kansas City Fed, zuhört, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Federal Reserve die Zinssitzung im November auslassen könnte.
Das würde bedeuten, dass die Zinsen in den USA in diesem Jahr nur um 0,50 % sinken, was deutlich weniger ist als die 0,95 %, die der Markt derzeit erwartet. Dennoch ist dies ein realistisches Szenario, wenn die wirtschaftlichen Daten stark bleiben. Anfang 2024 sahen wir eine ähnliche Situation.
Anfang dieses Jahres setzte der Markt auf Zinssenkungen von etwa 1,50 % für das Jahr 2024. Es ist inzwischen Mitte August, und wir warten immer noch auf die erste Zinssenkung.
Laut Ed Harrison von Bloomberg könnte dies ein interessanter Moment sein, um in US-Staatsanleihen zu investieren:
„Die Rendite auf zweijährige Staatsanleihen ist wieder über 4 % gestiegen, und das wird Investoren anziehen, diese Renditen für einen längeren Zeitraum zu sichern. Denn die vorsichtige Haltung der Federal Reserve gegenüber Zinssenkungen könnte sich beschleunigen, wenn die Daten auf eine Rezession hindeuten.“
Für den Moment scheint der Markt also etwas zu optimistisch in Bezug auf die Zinspolitik der Federal Reserve geworden zu sein, aber das könnte sich natürlich ändern, wenn die wirtschaftlichen Daten in den kommenden Wochen schwächer ausfallen als erwartet. Für Bitcoin bleibt es jedoch wichtig, dass es nicht zu einer Rezession kommt, da dies wahrscheinlich das Ende des Bullenmarktes bedeuten würde.