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Zum ersten Mal seit November wachte die Krypto-Community heute Morgen mit einem Bitcoin (BTC)-Kurs unter 90.000 US-Dollar auf.
Laut Arthur Hayes, Mitbegründer von BitMEX, könnte dies der Beginn eines Rückgangs in Richtung 70.000 US-Dollar sein, da die Wahrscheinlichkeit von Kapitalabflüssen an der Börse steigt.
Bitcoin-ETF-Anleger könnten verkaufen
Seit Montagmorgen ist Bitcoin bereits um fast 8 % gefallen. Dieser starke Kursrückgang wirkt sich nicht nur auf den Kryptomarkt aus, sondern auch auf die traditionellen Finanzmärkte. Laut Daten von Farside verzeichneten die Spot Bitcoin Exchange-Traded Funds (ETFs) gestern erneut Verluste.
Am 24. Februar wurde bei den Bitcoin-ETFs ein Kapitalabfluss von insgesamt 516,4 Millionen US-Dollar registriert – der größte Abfluss seit Langem. Besonders betroffen war Fidelitys FBTC, der nun vier Tage in Folge rote Zahlen schrieb.
Auch BlackRocks IBIT verzeichnete am Montag Abflüsse, obwohl es diesen Monat unter allen BTC-ETFs die höchsten Zuflüsse hatte.
Arthur Hayes prognostiziert jedoch, dass eine noch viel größere Kapitalflucht aus Bitcoin-ETFs bevorsteht. Sollte der BTC-Preis weiter fallen, werden unter anderem IBIT-Anleger massenhaft verkaufen, um sich vor größeren Verlusten zu schützen, so Hayes.
Arbitrage birgt Risiko für Bitcoin-ETFs
Hayes erklärt, dass viele IBIT-Anleger Hedgefonds sind, die einer bestimmten Strategie folgen. Sie kaufen einen Spot Bitcoin ETF (eine sogenannte Long-Position), während sie gleichzeitig Short-Positionen auf Bitcoin-Futures der Chicago Mercantile Exchange (CME) eingehen.
Diese Strategie, bekannt als Cash-and-Carry-Arbitrage, nutzt Preisunterschiede zwischen dem Spot- und dem Terminmarkt aus. Bereits Anfang des Monats wurde beobachtet, dass dieselbe Strategie auch bei Ethereum (ETH)-ETFs angewandt wurde.
Wenn BTC weiter fällt, sinkt auch die Rendite der Arbitrage-Händler. In diesem Fall werden die Fonds ihre ETF-Anteile verkaufen und stattdessen Long-Positionen auf CME-Futures eingehen, erklärt Hayes.
Bisher sind die Fonds, die auf die Cash-and-Carry-Strategie setzen, noch profitabel, da die Renditen höher sind als die Zinsen auf Staatsanleihen. Laut Hayes wird dies jedoch nicht mehr lange der Fall sein. Wahrscheinlich werden die Fonds bald beginnen, ihre Gewinne auszuschütten.
Kursziel von 70.000 US-Dollar rückt näher
Ein massiver Ausverkauf von BTC-ETFs könnte Bitcoin auf 70.000 US-Dollar drücken, so der BitMEX-Mitbegründer. Zum Zeitpunkt des Schreibens hat die US-Börse jedoch noch nicht geöffnet, sodass abzuwarten bleibt, ob sich Hayes‘ Vorhersage bewahrheitet.
Die BTC-Preischart zeigt jedenfalls, dass 70.000 US-Dollar als realistische Kursmarke ins Blickfeld gerückt sind. Aktuell befindet sich Bitcoin an einem kritischen Punkt, knapp unter 90.000 US-Dollar. Dieses Preisniveau könnte als Unterstützung dienen, doch wenn BTC darunter fällt, wäre 70.000 US-Dollar die nächste bedeutende Unterstützungszone.
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