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Gestern gab Mt. Gox, die berüchtigte Krypto-Börse, die 2014 bankrott ging, bekannt, mit den Rückzahlungen an Kunden zu beginnen. Insgesamt handelt es sich hierbei um fast $10 Milliarden in Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH). Diese Nachricht löste gestern erhebliche Ängste aus. Der Bitcoin-Kurs fiel stark auf unter $59.000.
Die Furcht besteht darin, dass ein großer Teil der zurückgezahlten Bitcoin auf den Markt gelangen und daraufhin die Preise fallen lassen wird. Nach Meinung von Experten ist diese Angst jedoch unbegründet.
Müssen wir uns um die Mt. Gox-Rückzahlungen Sorgen machen?
Mt. Gox, einst die größte Bitcoin-Börse der Welt, brach 2014 nach einem Hackerangriff zusammen, bei dem rund 850.000 BTC verloren gingen. Seither warten die Gläubiger auf eine Rückzahlung. Ab nächster Woche beginnt nun endlich der Prozess, in dem diese Gläubiger ihre Bitcoins zurückerhalten. Es wird erwartet, dass ein Großteil dieser Gläubiger ihre Bitcoins verkaufen wird. Doch ist diese Erwartung realistisch?
Analysten weisen darauf hin, dass die Auszahlungen schrittweise erfolgen und die Auswirkungen auf den Markt daher begrenzt sein werden. Laut Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets, ist der Verkauf der Mt. Gox-Token bereits eingepreist. Schließlich ist dies ein Ereignis, auf das wir seit Jahren gewartet haben.
Der BTC-Verkaufsdruck wird nachlassen
Auch Alex Thorn, der Leiter der Forschung bei Galaxy, zweifelt an der Auswirkung der Mt. Gox-Rückzahlungen. Er sagt, dass nicht alle Bitcoins sofort auf den Markt gelangen werden:
„Wir denken, dass weniger Münzen verteilt werden, als die Leute glauben, und dass dies weniger Verkaufsdruck auf Bitcoin ausüben wird, als der Markt erwartet.“
Thorn schätzt, dass von den insgesamt 140.000 Bitcoins nur 65.000 auf den Markt kommen könnten. Das liegt daran, dass 75 Prozent der Gläubiger für ‚Early Payments‘ infrage kommen. Das entspricht 95 Tausend BTC. 30 Tausend BTC davon stehen anderen Parteien zu. Insgesamt werden also zunächst ’nur‘ 65 Tausend BTC an die regulären Gläubiger ausgezahlt. Das ist natürlich deutlich weniger als die 140 Tausend BTC, die Mt. Gox insgesamt auszahlen muss.
Thorn nennt aber noch einen weiteren Grund für eine wahrscheinliche ‚weiche Landung‘ der Mt. Gox Token. Seiner Meinung nach werden die meisten Gläubiger ihre Bitcoins nicht verkaufen wollen. Sie haben in den letzten Jahren lukrative Angebote für ihre Bitcoin-Forderungen abgelehnt und scheinen ihre Bitcoins lieber in Fiat zu halten.
Thorn glaubt jedoch, dass die Auswirkungen auf den Kurs von Bitcoin Cash (BCH) beträchtlich sein könnten.