Gefahr einer Rezession für Bitcoin
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Der Bitcoin-Kurs fiel gestern erneut unter 60.000 Dollar, scheint jedoch zwischen 58.000 und 60.000 Dollar relativ gut zu halten.
Im Hintergrund sehen wir, dass sich die makroökonomischen Bedingungen langsam zugunsten der digitalen Währung verbessern. Es ist höchste Zeit, das genauer zu betrachten.
Makroökonomische Bedingungen verbessern sich für Bitcoin
Beginnen wir mit der Ankündigung von Jerome Powell – dem Vorsitzenden der US-Notenbank – vom vergangenen Freitag: „Die Zeit für eine Politikänderung ist gekommen.“
Damit bezieht er sich natürlich auf die Senkung der Zinsen, da die Inflation auf dem Weg zur gewünschten 2,0% ist. In dem folgenden Tweet teilt Nick Timiraos, Journalist für das Wall Street Journal, die Erwartungen für den PCE-Preisindex, den bevorzugten Inflationsmesser der Federal Reserve.
Forecasters who map the CPI & PPI into PCE expect a mild print in July, with a core reading (0.15%) that annualizes around 2%
This would lead to a large drop in the 6-month annual rate since the Jan 0.5% m/m print will fall out
The 12-month rate would hold steady around 2.6% pic.twitter.com/lnhKCtigjX
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) August 29, 2024
Es zeigt sich, dass die PCE-Inflation für Juli wahrscheinlich ziemlich mild (sprich: niedrig) ausfallen wird. Der monatliche Anstieg der Kerninflation wird auf 0,15% geschätzt, was auf Jahresbasis eine Inflation von etwa 2% ergibt.
„Dies würde einen großen Rückgang in der halbjährlichen jährlichen Inflationsrate darstellen, da der Anstieg von 0,5% im Januar wegfällt. Die 12-Monats-Rate bleibt stabil bei etwa 2,6%.“
Damit scheint die US-Zentralbank den Kampf gegen die Inflation zu gewinnen, was positiv für den Bitcoin-Kurs ist. Eine wichtige Bedingung bleibt jedoch, dass die US-Wirtschaft keine Rezession erleidet.
Die neuen PCE-Daten werden heute Nachmittag veröffentlicht.
Was sind die Gefahren für Bitcoin?
Die große Gefahr für Bitcoin ist, dass der US-Arbeitsmarkt einbricht und der Markt dadurch doch noch in eine Rezession gerät. Auch dazu hat Timiraos interessante Einsichten.
Claims for unemployment benefits are holding right around the same levels of one year ago. pic.twitter.com/a2wFIdNyCD
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) August 29, 2024
Zuerst spricht er im obigen Tweet über die wöchentlichen Arbeitslosenansprüche, die auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr liegen. Damit gibt es noch keinen extremen Anstieg und wir müssen uns noch keine direkten Sorgen über eine viel höhere Arbeitslosigkeit machen.
The Conference Board’s labor market differential (jobs „plentiful“ minus jobs „hard to get“) narrowed again and is now at a level last seen in 2017.
Glass half full: This is a historically fine labor market.
Glass half empty: This trend isn’t your friend. pic.twitter.com/wtHfuClBbn— Nick Timiraos (@NickTimiraos) August 29, 2024
Weiterhin ist das Vertrauen der durchschnittlichen Amerikaner in den Arbeitsmarkt derzeit relativ neutral. Auf Basis historischer Daten kann man daher sagen, dass der Arbeitsmarkt stabil ist. Andererseits sehen wir einen klaren Abwärtstrend.
Setzt sich dieser Trend fort, könnte das Probleme verursachen. Endet dieser Trend, müssen wir uns keine Sorgen machen. Die Schlussfolgerung ist also vor allem, dass derzeit noch nichts Ernstes vorliegt, aber wir die Daten genau im Auge behalten sollten.