Warum eine Zinssenkung die BTC-Preise nicht ankurbeln könnte
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In der Krypto-Welt verfolgen Händler und Investoren aufmerksam die Entwicklungen rund um mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve. Die allgemeine Erwartung ist, dass die Lockerung der Zinssätze im September mehr Kapital in risikoreiche Anlagen wie Bitcoin (BTC) fließen lassen könnte. Doch nicht alle teilen diese Ansicht, darunter auch Arthur Hayes, Mitbegründer und ehemaliger CEO der Krypto-Börse BitMEX.
Warum Zinssenkungen Bitcoin nicht sofort steigen lassen werden
Über das soziale Netzwerk X ließ Arthur Hayes wissen, dass er eine andere Sicht auf die nahe Zukunft von Bitcoin hat als andere. Seiner Meinung nach hat der Vorsitzende der Fed bisher nicht bestätigt, dass eine Zinssenkung bevorsteht. Seit seiner letzten Rede am 23. August ist der Bitcoin-Kurs sogar gefallen und hat Schwierigkeiten, bestimmte Preisniveaus zu halten.
Es wird erwartet, dass die Fed den Zinssatz um 0,25 % oder 0,50 % am 18. September nach der Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) senken wird. Hayes geht jedoch davon aus, dass Bitcoin nicht von einer eventuellen Zinssenkung profitieren wird.
Dies liegt laut ihm an einer bereits laufenden Kapitalverschiebung. Derzeit zahlen sogenannte Reverse Repurchase Agreements (RRP) eine Rendite von 5,3 %. Bei diesem Produkt einigen sich Parteien darauf, ein Wertpapier zu einem festgelegten zukünftigen Datum zu einem höheren Preis zu kaufen.
Die Rendite dieser Produkte liegt derzeit über der von US-Schatzwechseln. Diese kurzfristigen Staatsschuldenpapiere zahlen derzeit 4,38 % Zinsen. Aufgrund dieses Unterschieds verlagern große Kapitalmengen von einem Produkt zum anderen. Laut Hayes ist dadurch viel weniger Geld auf dem Markt verfügbar, das in risikoreiche Produkte wie Kryptowährungen investiert werden kann.
120 Milliarden Dollar zusätzlich in RRP’s
Diese Marktansicht wird von einem weiteren Analysten auf der Plattform X geteilt. Auf einem Account mit dem Namen „ELI5 of TLDR“ wird erklärt, dass RRP hauptsächlich von Banken und Vermögensverwaltern genutzt werden, um ihr Geld vorübergehend zu parken. Da diese Produkte derzeit höhere Erträge als andere sichere Anlagen bieten, entscheiden diese Unternehmen, ihr Kapital in diesen Produkten zu lassen, anstatt es in den Markt zu investieren.
Laut Hayes ist die in RRP investierte Geldmenge seit der letzten Rede der Federal Reserve um etwa 120 Milliarden Dollar gestiegen. Dies zeigt, dass eine eventuelle Zinssenkung nicht sofort positive Auswirkungen auf Bitcoin haben wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Prognosen vieler Analysten eintreffen werden.