Das „Januar-Effekt“ könnte die Kryptomärkte antreiben, sagt Experte
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Bitcoin (BTC) hat seit Mitte Dezember einen erheblichen Rückgang verzeichnet, wie aus Marktdaten hervorgeht. Die größte Kryptowährung ist seit dem Höchststand von 108.000 US-Dollar um etwa 14 % im Wert gefallen. Doch der erste Monat des neuen Jahres könnte durchaus ein positiver Monat werden. Der Krypto-Experte Nic Puckrin, Gründer von Coin Bureau, verweist in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X auf das „January Effect“, ein Phänomen, das seit 1942 in traditionellen Finanzmärkten bekannt ist.
Warum der Kryptomarkt im Dezember fällt
Der Bitcoin-Kurs sank im Dezember, nachdem er zuvor ein Hoch von über 100.000 US-Dollar erreicht hatte. Dieser Dezember-Rückgang könnte mit verschiedenen Faktoren zusammenhängen.
Puckrin nennt „Tax-Loss-Harvesting“, eine Strategie, bei der Investoren verlustreiche Positionen für steuerliche Vorteile verkaufen. Daher verkaufen einige Anleger in den letzten Tagen des Jahres noch schnell verlustreiche Positionen, was zusätzlichen Druck auf die Kurse ausüben kann.
Weitere Faktoren sind beispielsweise Unsicherheiten bezüglich der Zinspolitik in den USA. Während der letzten Zinsentscheidung wurde bekannt, dass die Federal Reserve, die Zentralbank der USA, plant, die Zinsen 2025 noch zweimal zu senken, anstatt der zuvor erwarteten vier Zinssenkungen.
Chance auf eine Krypto-Erholung im Januar 2025?
Das January Effect ist ein bekanntes Phänomen in traditionellen Finanzmärkten. Historische Daten zeigen, dass der S&P 500 zwischen 1993 und 2023 in 58 % der Fälle im Januar gestiegen ist. Diese Statistik bestätigt das Vorhandensein des Effekts, zeigt jedoch, dass eine Erholung keineswegs garantiert ist.
Für den Kryptomarkt gibt es verschiedene Faktoren, die eine mögliche Januar-Rallye beeinflussen könnten. Nach den Feiertagen könnte erneuter Marktoptimismus auftreten, und Anleger, die ihre Positionen für Steuerzwecke verkauft haben, könnten sich entscheiden, wieder einzusteigen. Die fehlende „Wash Rule“ für Krypto in den USA erleichtert zudem den schnellen Wiedereinstieg, wie Puckrin erläutert.
Jedoch gibt es auch Merkmale des Kryptomarkts, die das January Effect abschwächen könnten. Der 24/7-Handel mit Kryptowährungen reduziert mögliche saisonale Effekte. Zudem stehen nur begrenzt historische Daten zur Verfügung, um klare saisonale Muster zu identifizieren. Die hohe Volatilität, die für den Kryptomarkt typisch ist, könnte außerdem die Kursentwicklung stärker beeinflussen als saisonale Faktoren.
Das January Effect könnte dazu führen, dass der Bitcoin-Kurs seinen im November 2024 begonnenen Ausbruch fortsetzt. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, wie die Ergebnisse der Vergangenheit zeigen. Im Durchschnitt stieg der Kurs im Januar um bescheidene 3,3 %. Seit 2013 verliefen die Hälfte der Januar-Monate positiv. Wir halten dich über die wichtigsten Entwicklungen zu Bitcoin und Kryptowährungen auf dem Laufenden – jetzt auch über WhatsApp. Folge uns wie Tausende andere Nutzer.