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Es war eines der auffälligsten Krypto-Versprechen von Donald Trump während seines Wahlkampfs: der Aufbau einer strategischen nationalen Bitcoin-(BTC)-Reserve. Dieses Vorhaben wurde im vergangenen Monat Realität: Alle beschlagnahmten Bitcoins (fast 200.000 Stück) gelangten in die Staatskasse. Bo Hines, Direktor für digitale Vermögenswerte im Weißen Haus, denkt in größeren Dimensionen. Seiner Aussage nach verfügt das Land über „zahlreiche Möglichkeiten“, die digitale Reserve weiter auszubauen.
Mehr BTC ohne einen Cent Steuergeld
Am 6. März unterzeichnete Trump das präsidentielle Dekret zur Errichtung der Bitcoin-Reserve. Das Dekret betont ausdrücklich, dass der Aufbau und die Erweiterung der Reserve keinen Cent amerikanischer Steuergelder kosten darf.
Alle 109.012 Bitcoins, die jemals im Rahmen strafrechtlicher oder zivilrechtlicher Verfahren beschlagnahmt wurden, bilden die Grundlage der Reserve. Zudem wurde klargestellt, dass die Ministerien für Finanzen und Handel befugt sind, „haushaltsneutrale Strategien“ zur Beschaffung zusätzlicher Bitcoins zu entwickeln.
Hines hat erstmals offengelegt, wie eine solche Erweiterung in der Praxis aussehen könnte. Er äußerte sich dazu in einem aktuellen Interview mit dem bekannten Content-Creator und Krypto-Befürworter Anthony Pompliano.
„Wir prüfen alle möglichen kreativen Wege – sei es durch Abgaben oder auf andere Weise“, sagte Hines. „Alles liegt auf dem Tisch. Wie bereits gesagt: Wir wollen so viel wie möglich hereinholen, also stellen wir sicher, dass keine Möglichkeit ungenutzt bleibt“, fügte er hinzu.
Hines verwies auch auf den Bitcoin Act der Senatorin Cynthia Lummis. Dieses Gesetz sieht vor, den Wert der Goldzertifikate des Finanzministeriums an den aktuellen Goldpreis (über 3.000 US-Dollar pro Unze) anzupassen, anstelle der alten Bewertung von etwa 43 US-Dollar pro Unze. Dadurch würde ein Mehrwert in Milliardenhöhe freigesetzt, mit dem die USA BTC erwerben könnten – ohne Zustimmung des Kongresses oder zusätzliches Steuergeld.
Krypto-Investoren bleiben abwartend
Die Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve war ein lange erwarteter Schritt innerhalb der Krypto-Community. Dass eine Großmacht wie die Vereinigten Staaten Bitcoin offiziell in ihre Staatskasse aufnimmt, ist zweifellos eine bedeutende Nachricht. Dennoch hat sich dies bislang nicht direkt im Kurs von BTC niedergeschlagen.
Viele Investoren hatten auf einen klaren nächsten Schritt gehofft – etwa den sofortigen Zukauf weiterer Bitcoins oder zumindest auf Transparenz bezüglich künftiger Käufe. Diese Klarheit blieb bislang aus, doch nun zeigt sich, dass hinter den Kulissen durchaus Bewegung herrscht.