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Howard Marks, der bereits die Dotcom-Blase im Jahr 2000, die Finanzkrise von 2008 und die COVID-19-Blase von 2021 vorhergesagt hat, schlägt erneut Alarm. Diesmal prognostiziert er ein Jahrzehnt mit niedrigen Renditen für den US-Aktienmarkt. Seiner Ansicht nach gibt es zwei mögliche Szenarien: Entweder steht eine massive Korrektur bevor, oder die kommenden zehn Jahre werden lediglich eine durchschnittliche Rendite von 3–4 % pro Jahr bringen.
Droht Bitcoin dasselbe Schicksal?
Zunehmende Anzeichen einer Blase
Marks beobachtet, dass Investoren zunehmend verzweifelt versuchen, die hohen Bewertungen von US-Unternehmen zu rechtfertigen. Anstatt sich auf aktuelle Unternehmensbewertungen zu stützen – zum Beispiel durch das Kurs-Gewinn-Verhältnis –, orientieren sich Anleger immer stärker an zukünftigen Gewinnaussichten.
Mit anderen Worten: Investoren gehen davon aus, dass die führenden Aktien der Märkte, insbesondere große Technologieunternehmen, ihre Gewinne und Cashflows langfristig auf demselben hohen Niveau halten können.
Theoretisch ist das möglich, aber aus Marks‘ Sicht unwahrscheinlich. Als Beispiel nennt er die 20 teuersten Aktien des Jahres 2000 – nur sechs davon sind heute noch in den Top 20 vertreten.
Er warnt, dass die US-Aktienmärkte überbewertet sind und einen unverhältnismäßig hohen Anteil an der globalen Marktkapitalisierung ausmachen. Aktuell entfallen 70 % des Weltaktienindex auf US-Werte, während die „Großen Sieben“ – Nvidia, Apple, Microsoft, Meta, Tesla, Alphabet (Google) und Amazon – zusammen 39 % des US-Marktes ausmachen.
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Laut Marks gibt es nur zwei denkbare Ergebnisse:
- Eine starke Korrektur am US-Aktienmarkt.
- Ein Jahrzehnt mit mäßigen Renditen von durchschnittlich 3–4 % pro Jahr.
Falls die Bewertungen auf hohem Niveau bleiben, sieht er ein Jahrzehnt mit schwachen Aktienrenditen als wahrscheinlichste Folge.
Welche Auswirkungen hat das auf Bitcoin?
Es ist schwierig, direkte Parallelen zu Bitcoin zu ziehen, aber die Korrelation zwischen Bitcoin und dem S&P 500 ist relativ hoch. Bitcoin wird oft als US-dominiertes Asset angesehen, da ein erheblicher Anteil des Handelsvolumens und der Investitionen aus den Vereinigten Staaten stammt.
Sollte der US-Markt in den kommenden zehn Jahren schwächeln, könnte dies auch den Bitcoin-Kurs belasten. Andererseits könnte eine Umschichtung von Kapital dazu führen, dass Investoren nach Alternativen suchen – möglicherweise auch verstärkt in Bitcoin.
Kurzfristig bleibt die Situation vor allem für den US-Aktienmarkt riskant. Falls sich amerikanische Aktien als überbewertet herausstellen, könnten Anleger auf der Suche nach neuen Chancen vermehrt auf Bitcoin aufmerksam werden.