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Während der Bitcoin-Kurs unter die 80.000-Dollar-Marke fiel, erlitt die US-Wirtschaft einen Schock. Noch vor Kurzem sorgte sich der Markt über Inflation und eine mögliche Überhitzung der Wirtschaft, doch nun stürzte das GDPNow-Modell der Atlanta Federal Reserve für das erste Quartal 2025 von +2,3 % auf -1,5 % für das reale Wirtschaftswachstum ab.
Steuern die Vereinigten Staaten plötzlich auf eine Rezession zu? Oder handelt es sich um eine irreführende Datenverzerrung?
Rezession oder statistisches Rauschen?
Grundsätzlich ist das GDPNow-Modell der Atlanta Fed, einer Abteilung der US-Zentralbank, ein bewährtes Instrument zur Messung des Wirtschaftswachstums. Allerdings kann es stark schwanken. Anfang Februar wurde für das erste Quartal 2025 noch ein Wachstum von +3,9 % prognostiziert.
Nur wenige Wochen später steht plötzlich eine negative Wachstumsrate von -1,5 % im Raum – ein Wert, der auf eine Rezession hindeutet.
Recession watch continued…
Atlanta Fed’s GDPNow for 1Q25 plunged to -1.5% from 2.3% after incorporating this morning’s data.
Details on the drivers of the big downward revision in the 🧵 https://t.co/I3VMn0IGeZ pic.twitter.com/vF76tfUnrn
— Parker Ross (@Econ_Parker) February 28, 2025
Bereits Anfang Februar gab es schwache Daten zu den Einzelhandelsumsätzen, während das Verbrauchervertrauen stark zurückging. Dies deutet darauf hin, dass der US-Konsument schwächer wird – eine besorgniserregende Entwicklung.
In den letzten Jahren hielt der Konsum die US-Wirtschaft trotz Zinserhöhungen stabil. Doch nun drückten die Verbraucherausgaben das BIP um -0,66 Prozentpunkte. Allerdings erklärt das nicht den gesamten Einbruch von -3,8 Prozentpunkten.
Ein wesentlicher Faktor war die Handelsbilanz (Exporte minus Importe), die mit -3,7 Prozentpunkten belastete. Viele US-Unternehmen scheinen verstärkt Importe zu tätigen, um den angekündigten Zöllen von Donald Trump zuvorzukommen.
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Obwohl die Daten also besorgniserregend erscheinen, ist der Rückgang nicht ganz so dramatisch, wie es die -1,5 % nahelegen.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Die Panik, die letzte Woche unter anderem durch Rezessions- und Stagflationsängste ausgelöst wurde, könnte übertrieben sein. Auch Donald Trumps Handelspolitik sorgt für Unsicherheit – insbesondere seine Importzölle und seine wirtschaftspolitische Ausrichtung.
Während er in seiner ersten Amtszeit die Aktienmärkte als Maßstab für wirtschaftlichen Erfolg betrachtete, hat er sich bisher kaum zu Dow Jones oder S&P 500 geäußert. 2016–2020 war der Börsenindex ein zentrales Thema seiner Wirtschaftspolitik.
Für Bitcoin gibt es bislang keine klaren Anzeichen für den Beginn eines Bärenmarktes. Das Basisszenario bleibt eine Fortsetzung des Bullenmarktes – allerdings erst, wenn die geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheit nachlässt. Bis dahin dürfte die Volatilität anhalten.