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Die australische Bank Westpac hat im Versuch, möglichen Betrug zu verhindern, die Bankkonten eines unschuldigen Kunden eingefroren. Der Kunde hatte vor, in Bitcoin (BTC) zu investieren, doch die Bank blockierte dies. Der CEO der Bank hat sich mittlerweile entschuldigt, nachdem der Kunde eine äußerst merkwürdige Nachricht erhalten hatte.
Australische Bank blockiert Bitcoin-Investition
Ein Kunde der australischen Bank Westpac versuchte Anfang dieses Monats, 30.000 US-Dollar (26.400 Euro) an CoinSpot, eine australische Kryptobörse, zu überweisen. Ziel war es, in Bitcoin zu investieren. Noch bevor die Transaktion abgeschlossen werden konnte, fror Westpac sämtliche Bankkonten des Kunden ein.
Der Kunde, Tim, wurde daraufhin vom Risikomanagementteam der Bank telefonisch kontaktiert und in einem intensiven Gespräch mit zahlreichen Fragen konfrontiert. Tim zeichnete das Gespräch auf und spielte es später im Radiosender 2GB in Sydney ab.
Die Antworten von Tim reichten dem Team offenbar nicht aus, um die Transaktion zu genehmigen. Ein Mitarbeiter entgegnete ihm:
„Ich habe das Gefühl, dass Sie bislang um die Antworten herumreden und mir nur sagen, was Sie glauben, was ich hören will, damit die Transaktion so schnell wie möglich durchgeht.“
Tim erhält eine merkwürdige Nachricht
Westpac gehört zu den vier größten Banken Australiens und genießt großen Einfluss. Dieses Ereignis verstärkt die ohnehin bestehenden Sorgen in Australien über die Macht der Banken. Das zeigt sich auch in Tims Reaktion am Telefon:
„Ich finde das unvorstellbar – diese Einmischung durch die Regierung.“
Nach dem Telefongespräch blieben Tims Bankkonten mehrere Tage eingefroren. In dieser Zeit, so behauptet der Kunde, habe er potenzielle Gewinne verpasst, da der Bitcoin-Kurs gestiegen sei. Inzwischen hat Tim zu einer anderen Bank gewechselt.
Doch dabei blieb es nicht. Tim wurde später von einer weiteren Westpac-Mitarbeiterin kontaktiert, die offenbar die falsche Nummer gewählt hatte. Später wurde auf dem Radiosender 2GB ein weiteres Gespräch ausgestrahlt, in dem eine Mitarbeiterin ihre Kollegin für den Umgang mit dem Vorfall lobte.
„Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht stolzer auf dich und deine Arbeit sein könnte. Ich finde, du hast das Gespräch sehr gut geführt“, so die Westpac-Mitarbeiterin.
Bankchef entschuldigt sich
Anthony Miller, der CEO von Westpac, hat sich inzwischen öffentlich entschuldigt und den Vorfall im Radiosender 2GB kommentiert. Die Bank habe in diesem Fall nicht angemessen gehandelt, ging jedoch nicht näher auf Tims Aussage ein, dass ihm durch die Blockade Gewinne entgangen seien.
Miller erklärte aber, dass er grundsätzlich hinter der Politik der Bank stehe, solche Transaktionen durch ein Telefongespräch zu validieren. Seinen Angaben zufolge handelt es sich in 20 Prozent der Fälle tatsächlich um Betrugsversuche.