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Es schien ein fantastischer Tag für Kevin Day aus Nebraska zu werden. Er kaufte 260.000 Bitcoins (BTC) zu einem Stückpreis von 0,01 Dollar und konnte sein Glück nicht fassen. Bis er eine sehr unangenehme Nachricht über seinen Haufen Bitcoins erhielt.
Kevin Day
Er wirkte wie ein ganz normaler Mann aus Nebraska, doch Kevin Day entpuppte sich als Nerd der 90er Jahre. Er war Videospielentwickler und arbeitete an großen Klassikern. Er arbeitete an Mortal Kombat 4, NBA Showtime und NFL Blitz. Er hat sogar Luke Skywalker getroffen, eine berühmte Figur aus Star Wars, die eigentlich Mark Hamill heißt.
In seiner Freizeit arbeitete Kevin im Internet. Er hatte ein Start-up-Unternehmen, das aber in der Internetblase von 1997 bis 2000 unterging. In dieser Zeit stiegen die Aktien von Internetfirmen rasant an, aber im Jahr 2000 brach der Markt zusammen. So kam er in Kontakt mit Bitcoin.
‚Einmal im Leben‘-Moment durch Bitcoin-Kursabsturz
Kevin war schon früh dabei, als der Bitcoin-Preis noch bei 7 Dollar lag. Er liebte die Freiheit, die Bitcoin mit sich brachte und begann zu minen. Kurze Zeit später stieg der Bitcoin-Preis auf 17 Dollar, aber das war nur von kurzer Dauer.
Am 19. Juni 2011 stürzte der Bitcoin in nur 20 Minuten von 17 Dollar auf 0,01 Dollar ab. Ein gigantischer Einbruch, der viele Anleger in Panik versetzte. Kevin nicht, er handelte sofort. Er kaufte Bitcoins für 3.000 Dollar zu einem Preis von 0,01 Dollar pro Einheit. Eine Chance, die er wahrscheinlich nie wieder bekommen wird.
Bitcoin-Millionär nur für kurze Zeit
Der Preis von Bitcoin erholte sich schnell und er machte einen mega Gewinn von 5 Millionen Dollar. Keine Angst, es war ein Anstieg von 166.000 Prozent. Aber sein Glück war nur von kurzer Dauer.
Die Kryptobörse Mt. Gox ließ wissen, dass der Flash-Crash auf einen Hack zurückzuführen war. Ein Hacker hatte nämlich Kryptowährungen gestohlen, um dann den Markt zum Absturz zu bringen. Mt. Gox gab zudem an, dass die Transaktionen rückgängig gemacht werden würden, einschließlich der von Kevin.
Gefühle laufen hoch
Viele Investoren, die auch während des Crashs gekauft hatten, äußerten ihren Unmut über die Rückabwicklung. Früher in der Woche hatte Mt. Gox auch den Diebstahl von 25.000 Bitcoins durch den eigenen Buchhalter gemeldet.
Kevin hat inzwischen eine kleine Auszahlung von 643 Bitcoins vorgenommen. Nach Angaben der Kryptowährungsbörse war dies die maximal erlaubte Auszahlungssumme, bevor der eigentliche Diebstahl stattfand. Während viele Leute Fragen stellten, war Kevin einer der wenigen, der sich meldete und seine Geschichte erzählte.
Viele Menschen fanden Kevins Handeln unfair. Aber er selbst fand, dass er fair gehandelt hatte und ging sogar in eine TV-Show, um sich zu verteidigen. Schließlich war er nicht verantwortlich für die Sicherheit der Kryptobörse.
Transaktionen gelöscht, 259.360 BTC weg
Es schien, als ob es nicht mehr schlimmer werden könnte, aber irgendwann wurde Kevin sogar von verschiedenen Investoren als ‚der Hacker‘ verdächtigt. Einige nannten ihn einen Dieb, während andere ihn verteidigten und auf einen Anwalt drängten.
Selbst Anwälte rieten Kevin, Mt. Gox zu verklagen, aber das tat er nicht. Er fand das Konzept von Bitcoin großartig und stellte Bitcoin über seinen eigenen persönlichen Gewinn.
Schließlich tat Mt. Gox das, was in seinem Interesse lag: alle Transaktionen löschen. So verlor Kevin 259.360 Bitcoins, die heute 17,5 Milliarden Dollar wert sind. Trotz aller Rückschläge hat er eine wertvolle Lektion gelernt: Lassen Sie Ihre Münzen niemals auf einer Kryptobörse liegen.