
Foto: xlup/Shutterstock
Aleš Michl sieht als Gouverneur der Tschechischen Nationalbank (CNB) eine goldene Zukunft für Bitcoin (BTC). Wenn es nach ihm geht, wird die Kryptowährung Teil der Staatskasse. Michl fordert die Zentralbanken in Tschechien auch auf, BTC und die zugehörige Technologie gründlich zu erforschen.
Bankgouverneur ruft zu BTC-Forschung auf
Michl ist Ökonom und studierte unter anderem an der London School of Economics. 2022 trat er sein Amt als fünfter Gouverneur der CNB in Tschechien an. Dieses Land wird möglicherweise eine führende Rolle in der Krypto-Industrie spielen.
Der CNB-Gouverneur ist der Meinung, dass tschechische Zentralbanken ihre Position gegenüber BTC überdenken sollten. Sie lehnen diese Kryptowährung und andere digitale Vermögenswerte zu schnell ab, während eine eingehende Untersuchung viele Vorteile bietet.
Eine Studie zu Bitcoin gibt Zentralbanken bessere Einblicke in die potenziellen Auswirkungen auf das Währungssystem. Dies verschafft ihnen eine stärkere Position, so Michl. Seine über 17.000 Follower auf ‚X‘ erhielten gleich eine Geschichtsstunde dazu. Der Gouverneur verglich den aktuellen Zustand des Kryptomarktes mit dem Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus in Tschechien.
Mit der Einführung des Kapitalismus Anfang der Neunzigerjahre wurden allerlei Investmentfonds gegründet. Ein beträchtlicher Teil davon ging aufgrund von Marktveränderungen schnell wieder unter. Die gleichen Zyklen treten auf dem Kryptomarkt auf. Das macht Forschung und Risikomanagement für Anleger sehr wichtig, so der CNB-Gouverneur.
Äußerungen des Gouverneurs kommen zu einem auffälligen Zeitpunkt
Forschung ist wichtig, aber BTC ist einzigartig. Es sollte nicht mit anderen Vermögenswerten in einen Topf geworfen werden, meint Michl. Er teilte seine Vision mit über 17.000 Followern auf ‚X‘:
„Bitcoin ist jedoch eine andere Geschichte. Es sollte nicht mit anderen Krypto-Vermögenswerten in einen Topf geworfen werden. Wir Zentralbanker müssen es studieren und die dahinterstehende Technologie erforschen. Die Untersuchung von Bitcoin wird uns nicht schaden – im Gegenteil, es wird uns stärken.“
Die Bemerkungen des Gouverneurs, der in einem früheren Interview angab, dass er eine BTC-Investition in Betracht zieht, kommen zu einem auffälligen Zeitpunkt. Kürzlich gab der Vorstand der CNB grünes Licht für eine Analyse der BTC-Investitionsoptionen.
Dies führt nicht sofort zur Adoption, denn zunächst folgt eine umfassende Bewertung. Erst danach trifft der Vorstand die Entscheidung.
Michel möchte, dass die Zentralbank BTC untersucht, um ihre Reserven zu diversifizieren. Er ist jedoch ehrlich über die Risiken der Kryptowährung und teilte dem CNB-Vorstand Folgendes mit:
Bitcoin ist äußerst volatil und kann an einem Tag eines von zwei Extremen erreichen – entweder null oder einen enormen Wert. Ich habe auch betont, dass Bitcoin ein riskanter Vermögenswert ist, der für professionelle Investoren gedacht ist, die sich aller Risiken vollständig bewusst sind.
Europäische Zentralbank und BTC-Reserven
Auch innerhalb der Europäischen Union (EU) stehen die Entwicklungen nicht still. Ende Januar ließ Christine Lagarde in einer Pressekonferenz verlauten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) BTC vorerst nicht in die Reserven der Zentralbanken innerhalb der EU aufnimmt. Als EZB-Präsidentin sagte sie dazu Folgendes:
Ich bin überzeugt, dass Bitcoins nicht in die Reserven einer der Zentralbanken des Allgemeinen Rates gelangen werden.
Diese Aussage ist bemerkenswert, da die EZB dieses Thema derzeit erneut untersucht. Es besteht die Möglichkeit, dass die Zentralbank ihren Standpunkt überdenkt, aber das bleibt abzuwarten.