Der Täter hinter dem Bitcoin-ETF-Hack riskiert 18 Jahre Haft
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Nach Monaten wurde die Person, die hinter dem gehackten X-Account der Securities and Exchange Commission (SEC) steckte, festgenommen. Am Donnerstag gab das Federal Bureau of Investigations (FBI) dies bekannt.
SEC-X-Account durch „SIM-Swapping“ gehackt
Im Januar dieses Jahres wurde der X-Account der SEC gehackt. Der Hacker, der das Konto übernommen hatte, postete eine Nachricht, dass die Kommission die Genehmigung zur Einführung von Bitcoin (BTC) Exchange-Traded Funds (ETFs) erteilt habe. Diese Nachricht wurde mit großer Begeisterung aufgenommen, da die Krypto-Community schon lange auf diese Genehmigung wartete. Infolgedessen stieg der Kurs der größten Kryptowährung in kurzer Zeit um etwa 1.000 US-Dollar.
Der 25-jährige Mann namens Eric Council Jr. soll sich durch einen Trick Zugang zu dem Account verschafft haben. Durch „SIM-Swapping“ konnte er die Telefonnummer der SEC übernehmen, mit der er sich in das Konto einloggte.
Council verwendete persönliche Informationen eines SEC-Mitarbeiters, die er zuvor gestohlen hatte. Anschließend erstellte er ein gefälschtes Ausweisdokument, mit dem er in einer Stadt, die mehr als 50 Kilometer von seinem Wohnort entfernt war, eine neue SIM-Karte kaufte. Die SIM-Karte wurde durch das Ausweisdokument mit dem mobilen Konto des Opfers verknüpft, wodurch Council Zugang zum X-Account erhielt. Die Anmeldedaten des Accounts teilte der junge Mann dann mit anderen, die die irreführende Nachricht posteten. Kurz danach stellte sich heraus, dass es sich um eine Fake-Nachricht handelte. Daraufhin fiel der Bitcoin-Kurs wieder stark um etwa 2.000 US-Dollar.
Täter versucht, Spuren zu verwischen
Vermutlich geriet Council aufgrund der Geschehnisse in Panik. So versuchte er, seine Spuren zu verwischen, indem er das neue iPhone, das für die neue SIM-Karte verwendet wurde, etwa 160 Kilometer entfernt in einem Geschäft zurückgab.
Er suchte auch im Internet nach Möglichkeiten, herauszufinden, ob das FBI gegen ihn ermittelte, und welche Anzeichen darauf hindeuten könnten. Normalerweise gilt eine Person als unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist. Doch in diesem Fall war das Suchverhalten Councils laut FBI kein Indiz für seine Unschuld.
Einfluss auf die Finanzmärkte ist ein schweres Vergehen
Laut dem Anwalt Matthew Graves nutzen Hacker und Betrüger diese Technik häufiger. Die Auswirkungen können erheblich sein, insbesondere auf finanzielle Märkte. Durch die Anwendung dieser Technik konnte der Hacker Einfluss auf die Finanzmärkte nehmen, was laut Graves schwere Straftaten darstellt. Es ist daher wichtig, die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Die Höchststrafe für Identitätsdiebstahl beträgt 15 Jahre. Sich als Mitarbeiter einer Regierungsbehörde auszugeben, könnte die Strafe um 3 Jahre erhöhen. Insgesamt könnte Council also zu einer Haftstrafe von bis zu 18 Jahren verurteilt werden. Zunächst muss er jedoch von einem US-Gericht für schuldig befunden werden.