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Bitcoin erlebt bisher ein dramatisches Jahr, und eigentlich ist Gold der einzige Vermögenswert, der auf der weltweiten Finanzbühne gut abschneidet. Das ist keine große Überraschung, denn Gold entwickelt sich häufig in Zeiten großer Unsicherheit positiv – und genau das ist derzeit der Fall.
Schlechtes Klima für den Bitcoin-Kurs
Die Menge an Kapital, die durch das Finanzsystem fließt, beziehungsweise das Ausmaß der Kreditvergabe, ist für Bitcoin von entscheidender Bedeutung.
Man sagt manchmal, Bitcoin sei der „ultimative Gradmesser“ für die Liquiditätsbedingungen im Finanzsystem. Wenn Kapital großzügig durch den Markt fließt und es nur geringe wirtschaftliche Risiken gibt, zeigt Bitcoin häufig eine starke Performance.
Derzeit erleben wir jedoch eine Situation, in der die Liquidität eingeschränkt wird, weil die Risiken zunehmen. Zum einen haben wir mit dem Handelskrieg von Donald Trump zu kämpfen, zum anderen zeigt sich die US-Wirtschaft geschwächt.
Plötzlich macht sich der Markt größere Sorgen über eine Rezession, was die Kreditvergabe im Finanzsystem bremst. Je größer die Sorgen, desto weniger geneigt sind Kreditgeber, Darlehen zu vergeben.
Interessanterweise erkennen auch Größen wie Stanley Druckenmiller, Milliardär und Wall-Street-Legende, dass Liquidität für die Finanzmärkte von zentraler Bedeutung ist.
Druckenmiller
„The other thing he taught me is earnings don’t move the overall market; it’s the Federal Reserve Board… It’s liquidity that moves markets“ pic.twitter.com/0VkGufaTUX
— Win Smart, CFA (@WinfieldSmart) March 31, 2025
Situation nicht optimal, aber auch nicht dramatisch
Wir befinden uns derzeit in einem schmerzhaften Marktumfeld, da die Kurse scheinbar schrittweise fallen. Jedes Mal, wenn Bitcoin einen Aufschwung erlebt, folgt kurz darauf ein erneuter Rückschlag für die digitale Währung.
Das Interessante ist jedoch, dass sich die Situation auch schnell wieder ändern könnte. Im Grunde verdanken wir die schwierige Phase weitgehend der Unsicherheit, die Donald Trump schürt. Vorerst handelt es sich jedoch um Unsicherheit und nicht um eine tatsächliche Rezession oder andere schwere wirtschaftliche Schäden.
Sollte sich dies ändern, könnte sich die Situation auch rasch aufhellen und für Bitcoin verbessern.
Derzeit ist das Finanzklima jedoch negativ und von roten Zahlen geprägt, wie die folgende Grafik zeigt.
Zu sehen ist hier der NFCI, ein Index aus 102 verschiedenen Indikatoren für den US-Finanzmarkt (blaue Linie). Wenn dieser über seinen 28-wöchigen exponentiellen gleitenden Durchschnitt steigt (rote Linie), deutet dies häufig auf ein schwierigeres Klima für Bitcoin und andere Finanzanlagen hin.
Das ist momentan leider der Fall, aber sollte sich die Lage verbessern, könnte der NFCI auch schnell wieder sinken. Dies würde auf eine Lockerung der finanziellen Bedingungen und ein besseres Umfeld für risikobehaftete Investitionen hinweisen.
Man kann also sagen, dass sich Bitcoin momentan in einer Phase der Unsicherheit befindet.