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US-amerikanische Spot-Bitcoin-(BTC)–Exchange-Traded-Funds (ETFs) haben in den vergangenen zwei Wochen einen historischen Abfluss von mehr als 1,14 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Dies ist der größte Ausverkauf seit ihrer Einführung im Januar 2024. Der Rückgang wird auf zunehmende Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie auf Unsicherheiten in der Geldpolitik zurückgeführt.
Größter BTC-Abfluss seit Einführung
Laut Daten von Sosovalue verzeichneten US-Bitcoin-ETFs in den zwei Wochen vor dem 21. Februar einen Nettoabfluss von 1,14 Milliarden US-Dollar. Dies übertrifft sogar den bisherigen Rekordabfluss von 1,12 Milliarden US-Dollar im Juni 2024, als Bitcoin bei rund 64.000 US-Dollar gehandelt wurde.
Dieser Ausverkauf deutet auf ein sich wandelndes Marktgefühl hin. Marcin Kazmierczak, Mitbegründer von RedStone, erklärte, dass ETF-Flüsse ein starker Indikator für das institutionelle Interesse an Bitcoin seien. Er betonte jedoch, dass eine langfristige Analyse ein genaueres Bild liefere:
„Wenn wir das Gesamtbild betrachten, sehen wir, dass der Nettozufluss auf lange Sicht überwiegend positiv ist.“
Eine der Hauptursachen für den jüngsten Abfluss sind die zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China. Neue Importzölle und politische Unsicherheiten veranlassen Investoren dazu, vorsichtiger mit risikobehafteten Anlagen wie Bitcoin umzugehen.
Zudem warten Anleger auf weitere Klarheit über ein mögliches Treffen zwischen dem US-Präsidenten und seinem chinesischen Amtskollegen.
Neben geopolitischen Faktoren spielt auch die Unsicherheit über die US-Zinspolitik eine entscheidende Rolle. Kazmierczak hob hervor, dass neben Handelsspannungen auch Zinspolitik, Regulierung und allgemeine Marktstimmungen zu den jüngsten Verkäufen beitragen. Dennoch halten institutionelle Investoren wie der Abu Dhabi Sovereign Wealth Fund und das Wisconsin Pension Fund weiterhin erhebliche Bitcoin-Positionen über ETFs, trotz der jüngsten Rückgänge.
Institutionelles Interesse an Bitcoin bleibt bestehen
Obwohl kurzfristig ein starker Abfluss zu verzeichnen ist, gibt es weiterhin große Marktteilnehmer, die Vertrauen in Bitcoin haben. Die anhaltende institutionelle Nachfrage zeigt sich darin, dass große Unternehmen trotz der Volatilität weiter investieren. Laut Analysten könnte der Abfluss vorübergehend sein und langfristig eine Kaufgelegenheit für Investoren darstellen.
Zudem bleibt die Nachfrage nach Bitcoin hoch, insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Halving der Block-Rewards im Jahr 2025. Dabei wird die Belohnung für Miner halbiert – ein Ereignis, das historisch gesehen zu einem Preisanstieg führte, da das Angebot verknappt wird.
Obwohl in den vergangenen Wochen ein Rekordabfluss zu beobachten war, bleibt der langfristige Trend positiv. Seit ihrer Einführung haben Bitcoin-ETFs historisch gesehen einen Nettozufluss verzeichnet, und viele institutionelle Anleger halten weiterhin an ihren Bitcoin-Beständen fest. Investoren richten ihren Blick nun auf künftige makroökonomische Entwicklungen und eine mögliche Marktstabilisierung.