Kapitalmenge für den Kryptomarkt sinkt stark
Foto: Marek Masik/Shutterstock
Das zweite Quartal 2024 ist bereits vorbei. Marktanalysten veröffentlichen nun die Ergebnisse ihrer wichtigsten Studien, darunter Pitchbook. Das Forschungsinstitut kommt zu dem Schluss, dass Krypto-Startups im zweiten Quartal mehr Geld von Risikokapitalgebern erhalten haben. Das Wachstum war jedoch sehr begrenzt. Noch besorgniserregender ist die Gesamtzahl der Deals.
Krypto-Risikokapitalgeber treten einen Schritt zurück
In einem am Freitag veröffentlichten Bericht erklärt das Analysehaus, dass junge Kryptowährungsunternehmen in den letzten drei Monaten insgesamt rund 685 Millionen US-Dollar an Investitionen eingesammelt haben. Das sind 2,5 Prozent mehr als im ersten Quartal. Das klingt positiv, aber frühere Studien haben gezeigt, dass dieser Betrag im ersten Quartal viel stärker gewachsen ist. Die 2,5% deuten also eher auf Stagnation als auf Wachstum hin.
Auch die Gesamtzahl der Deals ist gesunken, und zwar um genau 12,5%. Laut Pitchbook hat der Wettbewerb in den frühen Finanzierungsphasen stärker zugenommen als in den späteren Phasen. Dies deutet darauf hin, dass die Risikokapitalgeber tatsächlich weniger bereit sind, Risiken einzugehen.
Der Rückgang wird noch deutlicher, wenn man die Zahlen mit denen der Jahre 2021 und 2022 vergleicht. In diesen Jahren sammelten die Start-ups noch 25,3 Milliarden Dollar bzw. 29,4 Milliarden Dollar ein. Pitchbook bleibt optimistisch und stellt fest, dass andere institutionelle Investoren das fehlende Wachstum kompensieren könnten. Das Wachstum der Investitionen könnte im Laufe des Jahres wieder anziehen. 2024 wurden bisher 10,8 Milliarden Dollar an frischem Geld eingesammelt.
Krypto-Unternehmen sammeln immer noch erhebliche Beträge ein
Die größten Investitionen im letzten Quartal gingen an das Layer-1-Protokoll Monad, das in einer Serie A-Runde 225 Millionen Dollar einsammelte. Das DeFi-Protokoll BeraChain sammelte in einer Serie B-Runde 100 Millionen Dollar ein.
Noch bedeutender ist laut Pitchbook die Investition von 150 Millionen Dollar in das dezentralisierte Social-Media-Protokoll Farcaster, das nun mit 1 Milliarde Dollar bewertet wird. Die Blockchain-Spieleplattform Zentry sammelte in einer frühen Investitionsrunde 140 Millionen Dollar ein.
Es muss betont werden, dass diese Berichte stark voneinander abweichen können, da die Forscher in der Regel selbst nachverfolgen müssen, welche Deals abgeschlossen wurden. Laut einer anderen Studie haben Risikokapitalgeber im April bereits 1 Milliarde Dollar investiert, mehr als Pitchbook für das gesamte zweite Quartal gemessen hat.