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MicroStrategy besitzt mehr Bitcoin (BTC) als jedes andere Unternehmen. Das liegt daran, dass es inzwischen seit vier Jahren regelmäßig neue Coins erwirbt. Aber Kritiker behaupten, dass das Unternehmen eigentlich nichts Besonderes ist, sondern eher ziemlich riskant. Laut dem renommierten Investmentfonds Kerrisdale Capital ist der hohe Aktienkurs des Unternehmens in keiner Weise gerechtfertigt.
‚MicroStrategys Kurs ist vor allem wegen Bitcoin zu hoch‘
Laut Yahoo Finance liegt der Aktienkurs von MicroStrategy (Börsenkürzel: MSTR) zum Zeitpunkt der Verfassung bei etwa 1.400 US-Dollar. Das ist rund 1.400% mehr als zum Tiefpunkt von knapp 90 Dollar im Jahr 2020, kurz bevor es mit dem Bitcoin-Kauf begonnen hat. Damit ist das Unternehmen zum Zeitpunkt der Verfassung fast 25 Milliarden Dollar wert.
Das Unternehmen besitzt jetzt 226.331 BTC, was zum aktuellen Zeitpunkt fast 14 Milliarden Dollar wert ist. Das ist also ein erheblicher Aufschlag.
Sahm Adrangi, Chief Investment Officer (CIO) von Kerrisdale Capital, erklärte in einem Interview mit Cointelegraph, dass dieser Wert absolut nicht angemessen ist. Kerrisdale Capital ist ein Investmentfonds, der bekannt ist für seine kontroversen Studien und die darauf basierenden Short-Positionen. Jetzt hat er seine Kritik an MicroStrategy und insbesondere an seinem Geschäftsmodell geäußert.
Es lässt sich in fünf Worten zusammenfassen, so Adrangi: Sie besitzen X Bitcoins. MicroStrategy ist fast ausschließlich wegen seiner riesigen Bitcoin-Position in den Schlagzeilen. Aber das ist nicht alles, was das Unternehmen macht, es bietet auch Software-Dienstleistungen für Unternehmen an. Dies steht jedoch in keinem Verhältnis zu den Aktivitäten rund um Bitcoin:
Der Software-Bereich ist 1 Milliarde Dollar wert – vielleicht 1,5 Milliarden Dollar. Das ist nicht viel. Wenn [MicroStrategy-CEO Michael Saylor] mehr BTC kaufen möchte, gibt er 1 Milliarde Dollar an Schulden aus und kauft BTC im Wert von 1 Milliarde Dollar. Das trägt nichts zum Unternehmenswert von MicroStrategy bei. – Sahm Adrangi.
MicroStrategy wird stark geshortet
Kerrisdale ist short in MicroStrategy, was bedeutet, dass das Unternehmen mit fallenden Kursen rechnet. Es ist leider nicht klar, wie viele Aktien sie genau short sind. Der CEO erklärte auch, dass er kein Fan von Bitcoin sei, wegen des Energieverbrauchs. In die größte Kryptowährung zu investieren, bezeichnete er als ‚Spekulation auf völlig illusorische Vermögenswerte‘.
Dass der Aktienkurs von MicroStrategy einbrechen könnte, ist kein Geheimnis mehr. Zu Beginn dieses Monats gab es etwa 7 Milliarden Dollar an offenen Short-Positionen. Kaum ein Börsenprodukt hat mehr Shorts angezogen.
Manchmal ist das mehr als genug, um gerade auf steigende Kurse zu setzen, was die Leerverkäufer zum Rückkauf zwingen könnte. Das nennt man einen Short Squeeze. Wenn Adrangi Recht hat, ist das aber auch sehr riskant.