Gino Presti Gino Presti
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Milliardenmarkt für Bitcoin-Heizung: ‚Von Kostenfaktor zu Gewinnbringer‘

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Bitcoin heizt Milliardenmarkt an:

Foto: Marathon Digital

Bitcoin (BTC) ist für viele einfach Internetgeld. Aber wenn wir die Motorhaube des Netzwerks öffnen, taucht plötzlich eine interessante Anwendung auf, die nicht nur darauf abzielt, Wert zu übermitteln. Ich sprach mit Adam Swick, Chief Growth Officer des weltweit größten börsennotierten Bitcoin-Miners Marathon Digital, über ein einzigartiges Projekt in Finnland. Dort hält Bitcoin die Füße von 11.000 Haushalten warm.

Im kalten Finnland wird ein Pilotprojekt zur Beheizung von Häusern mit einer besonderen Wärmequelle getestet: Bitcoin-Miner. Das Projekt demonstriert die Möglichkeiten von Bitcoin weit über den Finanzsektor hinaus.

„In der westfinnischen Region Satakunta läuft ein 2-Megawatt-Mining-Projekt, das die einzige Wärmequelle für 11.000 Haushalte ist. Wir sind die einzige Wärmequelle für dieses Fernwärmesystem“, sagt Swick. Wärme ist Energie, und Energie ist wertvoll. Das gilt besonders in einem kalten Land wie Finnland, wo die Temperaturen im Winter auf minus 30 Grad Celsius fallen können. Die Anlage besteht aus wassergekühlten Kryo-Minern.

Die Bitcoin-Mining-Anlage von Marathon in Finnland, die 11.000 Häuser heizt.
Die Bitcoin-Mining-Anlage von Marathon in Finnland, verbunden mit einer Wasserpumpe. Die Operation erwartet 11.000 Häuser.

Hitze ist der größte Feind eines Bitcoin-Miners. Sie müssen so schnell und gut wie möglich gekühlt werden, um so effizient wie möglich Bitcoins zu schürfen. Ein Nebeneffekt ist, dass diese wassergekühlten Miner sehr effiziente Wasserkocher sind, erklärt Swick. „Etwa 95 Prozent der Energie, die wir in unsere Miner stecken, wird in Wärme umgewandelt.“

Marathon ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, Bitcoins mit Energiekosten „nahe Null“ zu schürfen. Dazu gehört auch die „Energieernte“, bei der die erzeugte Wärme wiederverwendet wird.

Das Ergebnis ist eine Anlage, die Häuser mit Wärme versorgt und gleichzeitig Einnahmen aus dem Bitcoin-Mining generiert. „Plötzlich kann das Fernwärmesystem von einem Kostenfaktor zu einer potenziellen Einnahmequelle werden.

‚Fernheizung durch Bitcoin von Kostenfaktor zu Gewinnbringer‘

Bitcoin hat jedoch immer noch das Image eines Energieverschwenders, wie man gelegentlich in den Bitcoin-Nachrichten lesen kann. Und obwohl es dieses Image langsam ablegt, bleibt die Frage, was ist der Vorteil gegenüber Standard-Wasserkochern? Um dies zu verdeutlichen, macht Swick einen Vergleich:

„Möchten Sie einen Wasserkocher, der keinen wirtschaftlichen Wert erzeugt und Bitcoin nicht hilft zu sichern? Oder möchten Sie lieber einen Wasserkocher, der wirtschaftlichen Wert erzeugt und Bitcoin hilft zu sichern?“

Und warum verwenden wir nicht standardmäßig Rechenzentren, die KI oder andere digitale Dienste bereitstellen können? Traditionelle Rechenzentren, wie sie Amazon betreibt, erzeugen Abwärme von 25 bis 35°C. Bei Krypto-Miners liegt diese Temperatur zwischen 50 und 75°C. Wasser, das bei städtischen Wärmeversorgung verwendet wird, ist 80°C.

„Das bedeutet, dass das Wasser nur noch 5-25°C zusätzlich erhitzt werden muss, im Vergleich zu den 50°C, die bei einem traditionellen Rechenzentrum notwendig sind.“

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Bitcoin in der globalen Finanzwelt wird diese Abwägung auch für Regierungen immer wichtiger. Swick sieht daher eine Zukunft, in der sogar Regierungen ihre eigenen Bitcoin-Miner in Betrieb nehmen, um beispielsweise Häuser zu heizen.

Das Marktpotenzial ist enorm. Der weltweite Markt für Fernwärme soll bis 2033 auf 340 Milliarden Dollar anwachsen. Marathon hofft, mit dem Pilotprojekt frühzeitig an Bord zu sein und sich so einen Anteil an diesem Markt zu sichern.

Es bleibt abzuwarten, ob die Ergebnisse positiv ausfallen, denn für Marathon steht natürlich immer noch der Gewinn im Vordergrund. Es bleibt auch abzuwarten, ob die öffentliche Meinung bereit ist für Häuser, die mit Bitcoin geheizt werden. Nichtsdestotrotz ist es ein Schritt in die grüne Richtung, von dem auch das Bitcoin-Netzwerk profitiert.

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Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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