Gino Presti Gino Presti
4 min. Lesedauer

Morgen entscheidet sich die Zukunft der Finanzmärkte

Ein fallender Dollar könnte den Kryptomarkt enorm ankurbeln, sagt ein Analyst

Foto: Kamil Zajaczkowski/Shutterstock

Morgen steht die nächste Zinsversammlung der amerikanischen Zentralbank an. Dabei geht es nicht um die Zinsentscheidung, denn die Zinsen werden höchstwahrscheinlich unverändert bleiben. Nein, die Entscheidung am Mittwoch dreht sich um die Worte von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der Zentralbank.

Powell kann morgen eigenhändig das Schicksal von Bitcoin (BTC) und dem amerikanischen Aktienmarkt für die kommenden Monate bestimmen.

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Donald Trump steuert auf eine Rezession zu, folgt Powell?

In den letzten Wochen haben wir gesehen, dass Donald Trump und seine Regierung eindeutig auf eine schwächere amerikanische Wirtschaft hinarbeiten, um die 10-Jahreszinsrate zu senken. Mit ihren Taten und Aussagen versucht die Trump-Regierung, Angst vor einer Rezession zu schüren, und bisher gelingt dieser Plan.

Inzwischen erwartet der Markt bis 2025 etwa zwei Zinssenkungen mehr als zu Beginn dieses Jahres. Jetzt stellt sich die Frage ob Powell dem Druck von Trump und seiner Regierung nachgibt oder ob er sich nicht um die etwas grobe Politik schert und angibt, dass seine Zentralbank sich wenig Sorgen um die Wirtschaft macht.

Im Großen und Ganzen gibt es also zwei Optionen:

1. Powell folgt Trumps Geschichte, bestätigt die Angst vor einer Rezession und gibt an, dass die Zentralbank zu etwas mehr Zinssenkungen bis 2025 neigt. Dadurch wird die Angst vor Inflation wieder etwas zunehmen.

2. Powell kämpft gegen Trumps Narrativ, wodurch die Zinsen steigen werden, das Wirtschaftswachstum wahrscheinlich weiter zurückgeht und die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zunimmt.

Was das betrifft, stehen Powell und seine Zentralbank vor einer äußerst schwierigen Aufgabe, denn die Situation ist komplex und eine falsche Aussage könnte die Wirtschaft und/oder den Markt erheblich in Schwierigkeiten bringen.

Diese Indikatoren sind nun entscheidend

Worauf der Markt derzeit besonders achtet, sind die Kreditspreads für Unternehmen mit einem etwas höheren Risiko. Diese Kreditspreads repräsentieren den zusätzlichen Zinssatz, den diese Unternehmen im Vergleich zur amerikanischen Regierung auf ihre Staatsanleihen zahlen müssen.

Je höher diese Kreditspreads, desto mehr Risiko sieht der Markt für die Wirtschaft und somit, dass diese Unternehmen ihre Kredite nicht zurückzahlen. Aus diesem Grund verlangen sie von diesen Unternehmen höhere Zinsen und die Kreditspreads steigen entsprechend. In der untenstehenden Grafik sehen wir, dass diese Kreditspreads in einem schnellen Aufschwung sind, aber das tatsächliche Niveau historisch noch extrem niedrig ist.

Quelle: TradingView

Der schnelle Anstieg ist besorgniserregend, aber der relativ niedrige Stand noch nicht. Zurzeit gibt es auf dem Kapitalmarkt also noch kein echtes Problem. Lediglich eine besorgniserregende Entwicklung, die zur Unsicherheit passt, die derzeit über die Wirtschaft herrscht.

Ebenso wichtig ist der Umfang, in dem Unternehmen in dieser Kategorie Kapital aufnehmen. Die untenstehende Grafik zeigt die Anzahl der Deals zwischen großen Banken und Unternehmen, die in diese Risikokategorie fallen. Daraus ergibt sich, dass es 2025 noch einen beständigen Kreditfluss gibt.

Quelle: Capital Flows

Trotz der etwas erhöhten Kreditspreads erhalten Unternehmen in dieser Kategorie noch Kredit, was ein gutes Zeichen für die Wirtschaft ist. Obwohl ein Teil der Angst berechtigt ist, denn die Wirtschaft beginnt an einigen Stellen zu schwächeln, sind es vor allem die sogenannten „weichen Indikatoren“, die Alarm schlagen.

So macht sich beispielsweise der Verbraucher plötzlich große Sorgen über Inflation. Es ist möglich, dass diese Sorgen größtenteils das Ergebnis der Unsicherheit sind, die Trump mit seinem Handelskrieg sät, was natürlich genau die Absicht ist.

Dies sind jedoch keine harten Wirtschaftsdaten, dies sind rein die Empfindungen und Erwartungen der Verbraucher. Ein großer Teil der Unsicherheit resultiert aus Trumps Politik, und diese Unsicherheit kann plötzlich verschwinden, wenn er seine Ziele erreicht hat.

Was das betrifft, wird es sehr interessant sein zu sehen, was Jerome Powell am kommenden Mittwoch über die amerikanische Wirtschaft zu sagen hat und für welche Option er und seine Zentralbank sich entscheiden.

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Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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