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Die Bitfinex-Hack gilt als einer der spektakulärsten Krypto-Diebstähle aller Zeiten. Daher produzierte der Streamingdienst Netflix eine ausführliche Dokumentation darüber. Eine der verurteilten Personen ist damit jedoch nicht einverstanden und hat beschlossen, Netflix zu verklagen.
Bitcoin im Wert von Milliarden Dollar gestohlen
Im Jahr 2016 ereignete sich einer der größten Krypto-Hacks aller Zeiten. Ein Hacker stahl rund 120.000 Bitcoin (BTC) von der Krypto-Börse Bitfinex. Damals hatten die gestohlenen Coins einen Wert von etwa 71 Millionen US-Dollar – heute wären sie mehr als 12 Milliarden US-Dollar wert.
Lange Zeit tappten die Behörden im Dunkeln, bis sich die gestohlenen Coins plötzlich bewegten. Im Februar 2022 verhafteten US-Behörden Ilya Lichtenstein und seine Frau Heather Morgan unter dem Verdacht, die gestohlenen Bitcoin gewaschen zu haben.
Während die Identität des ursprünglichen Hackers lange unbekannt blieb, gestand Lichtenstein im August 2023, für den Angriff verantwortlich zu sein. Morgan, die online als „Razzlekhan“ bekannt wurde und sich als Rapperin präsentierte, bekannte sich der Verschwörung zur Geldwäsche und des Betrugs schuldig.
Im Laufe des Prozesses stellte sich heraus, dass Morgans Rolle kleiner war als zunächst angenommen. Im November 2024 wurde Lichtenstein zu fünf Jahren Haft verurteilt, während Morgan eine Strafe von 18 Monaten erhielt. Die Behörden konnten inzwischen einen Großteil der gestohlenen Bitcoin sicherstellen und beschlagnahmen.
Netflix von Razzlekhan verklagt
Netflix produziert in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Library Films eine Dokumentation über den Fall. Morgan und ihre Anwälte wehren sich jedoch dagegen, da sie die Dokumentation für faktisch ungenau halten und sie die Privatsphäre bestimmter Personen verletze.
Die Anwälte schickten zunächst eine offizielle Warnung an die beiden Unternehmen mit der Forderung, bestimmte Aufnahmen von Hochzeitsgästen zu entfernen. Zudem wird Netflix Verleumdung vorgeworfen, da einige Aussagen in der Dokumentation falsch sein sollen.
So wird beispielsweise behauptet, dass Lichtensteins Vater ein Hacker gewesen sei, was nicht der Wahrheit entspreche. Ebenso soll die Doku suggerieren, dass die beiden Verurteilten Pässe im Darknet gekauft hätten – eine weitere unbewiesene Behauptung.
Die Anwälte kritisieren, dass die Filmemacher unsauber gearbeitet hätten und offizielle Gerichtsunterlagen zeigten, dass Morgan nicht direkt in den Diebstahl verwickelt war. Dennoch vermittle die Doku den Eindruck, dass Razzlekhan die Drahtzieherin hinter allem gewesen sei.
Kurz bevor sie ihre Haftstrafe antrat, veröffentlichte Razzlekhan noch eine neue Single.