Aufsichtsbehörde sieht wachsende Risiken bei zunehmender Beliebtheit
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Trotz der hohen Volatilität auf dem Kryptomarkt ist die Anzahl der Kleinanleger, die in Krypto investieren, in den letzten Jahren erheblich gestiegen, berichtet die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) in einem aktuellen Bericht. Das anhaltende Interesse von Kleinanlegern an Krypto zeigt laut IOSCO, dass der Sektor zunehmend akzeptiert wird.
Steigendes Interesse trotz des ‚Krypto-Winters‘
Der IOSCO-Bericht, veröffentlicht am 9. Oktober, zeigt die Ergebnisse von Umfragen unter privaten Anlegern. Laut dem Bericht besitzen nicht weniger als 30 Prozent der Kleinanleger Krypto-Vermögenswerte. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2020, als weltweit nur 1 bis 5 Prozent der Anleger Krypto besaßen. In 15 der 24 untersuchten Länder hatten im letzten Jahr 10 Prozent oder mehr der Kleinanleger Krypto-Vermögenswerte, in sechs Ländern stieg dieser Anteil sogar auf 30 Prozent.
Die Marktdynamik hat sich seit 2020 erheblich verändert, schreibt IOSCO. Trotz des drastischen Einbruchs auf dem Kryptomarkt während des ‚Krypto-Winters‘ 2022 bleibt das Interesse an Krypto-Investitionen sowohl in fortgeschrittenen als auch in aufstrebenden Märkten groß.
IOSCO warnt jedoch, dass weiterhin erhebliche Risiken und Bedenken bezüglich des Kryptomarktes bestehen. Die Volatilität, das fehlende Wissen der Anleger, der Mangel an klarer Regulierung und die zunehmende Menge an Betrug und Täuschung in der Branche sind besorgniserregend. Diese Bedenken wurden bereits in einem IOSCO-Bericht aus 2020 geäußert, haben sich jedoch seitdem nur verstärkt.
Mehr Schutz und Krypto-Bildung erforderlich
Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines besseren Anlegerschutzes und mehr Bildung, um Kleinanleger besser über die Risiken auf dem Kryptomarkt zu informieren. In den letzten vier Jahren war der Kryptomarkt Zeuge verschiedener Insolvenzen, langanhaltender Bärenmärkte, Indexrückgänge um 73 Prozent seit den vorherigen Höchstständen, einer Welle von Hacks und Betrug sowie strengerer regulatorischer Durchsetzung. Dennoch bleibt das Interesse der Kleinanleger an Krypto groß.
Eine bemerkenswerte Erkenntnis des Berichts ist, dass die meisten Kleinanleger jung und überwiegend männlich sind. In den Vereinigten Staaten erwägen fast 60 Prozent der Anleger unter 35 Jahren eine Krypto-Investition, und mehr als die Hälfte hat bereits investiert. Es zeigt sich auch, dass 44 Prozent der Generation Z-Anleger in Amerika – zwischen 18 und 25 Jahren alt – ihre Investitionskarriere mit Krypto begonnen haben.